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Planetare
Belastungsgrenzen
 Zukunftswerkstatt Jena
 Klimapavillon Jena, 19. August 2019
 Annette Schlemm und Reiner Nebelung
(Zukunftswerkstatt Jena, Klimanetz Jena)
1
Was wird der Menschheit
in den nächsten
Jahrzehnten in Bezug auf
ihr Verhältnis zur Natur zu
schaffen machen?
2
Historische klimatische Bedingungen
3
Nur im Holozän – seit
etwa 10.000 – Jahren
waren die klimatischen
Bedingungen so konstant
günstig, dass sich die
Menschheit bis zu ihrem
heutigen Kulturniveau
entwickeln konnte.
Seit etwa 1950: Die große Beschleunigung
4 Quelle: International Geosphere Biosphere Programme (IGBP) - http://www.igbp.net/globalchange/greatacceleration.4.1b8ae20512db692f2a680001630.html
Bevölkerung und Wirtschaftsentwicklung
5
Wirtschaft wird
von den OECD-
Staaten dominiert
Wachstum gelangt
an globale Grenzen
Konzept der planetaren Belastungsgrenzen
6
 2009 entwickelt von J. Rockström
(Stockholm Resilience Centre,
jetzt PIK Potsdam)
 Basiert auf dem Vorsorgeprinzip
 Vorbeugend handeln trotz
fehlender Gewissheit
 Sicherheitsabstand wegen
 unbekannter kritischer
Schwellwerte (Kipp-Punkte)
 Prozessen mit langer
Zeitverzögerung
 Minimierung von Eskalationsrisiken
 Möglichkeit positiver
Rückkopplungen („Aufschaukeln“)
Konzept der planetaren Belastungsgrenzen
7
 Holozän wird als
„sicherer
Lebensraum der
Menschheit“
angesehen
 berücksichtigt
wechselwirken-
de und vom
Menschen stark
beeinflusste
Erdsystem-
Prozesse,
welche den
Holozän-Status
des Erdsystems
markieren
Historische Stadien der planetaren Belastungsgrenzen
8
1 – Klimawandel
9
 Stark ansteigender Primärenergieeinsatz, nahezu ausschließlich
auf der Basis fossiler Energieträger (Kohlenstoff)
1 – Klimawandel
11
 häufigere, oft lokal begrenzte Extremwetterlagen durch
Änderungen der Atmosphärendynamik
 sehr schnelle Verschiebung der Klimazonen, so dass Ökosysteme
dem nicht folgen können und kollabieren
 Aufwand für Schadensbegrenzung und notwendige
Anpassungsmaßnahmen steigt zunehmend
2 – Versauerung der Ozeane
12
 Ein Teil (etwa 25%) des
zusätzlichen CO2 der
Atmosphäre wird im Wasser
der Ozeane gelöst und bildet
dort Kohlensäure
 Damit werden kalkbildende
Lebewesen geschädigt:
 Korallensterben
 Muscheln, Schnecken
 Kalkalgen
 Gefahr der Störung der
Meeresökologie und damit
auch der (menschlichen)
Nahrungskette
3 – Verringerung der Ozonschicht
13
 Ozon in der Stratosphäre
schützt vor UV-Strahlung
 Durch Verwendung von
FCKW wurde die Schicht
v. a. in polaren Regionen
ausgedünnt
 1989 – im Montrealer
Abkommen wurde ein
Verbot von FCKW
vereinbart
 Ist das erste und bisher
einzige erfolgreiche
Umweltabkommen auf
globaler Ebene
4 – Biogeochemische Kreisläufe
14
 Mit den Ernten werden Nährelemente (N, P, K, …) dem natürlichen
Stoffkreislauf entzogen, Düngung (anorganisch und organisch) soll
die Verluste ausgleichen
 Überdüngung führt dazu, dass Böden auf lange Zeit unbrauchbar
und Grundwasser sowie Gewässer belastet werden (Stickstoff,
Phosphor)  „tote Zonen“
 Phosphor ist global absehbar begrenzte Ressource
5 – Süßwasserverbrauch
15
 Etwa ein Drittel der
Menschheit von
Wasserknappheit
betroffen
 Nomineller Verbrauch in
Deutschland etwa 125 l
pro Kopf und Tag;
„virtueller“ Verbrauch
4.000 l pro Kopf und Tag
 Meister Verbrauch in der
Landwirtschaft
6 – Änderung der Landnutzung
16
 vom Menschen dominierte Landschaftsräume (Städte,
Industrieanlagen, Landwirtschaft) im stetigen Wachsen begriffen
 Deutschland: 0,6 % Wildnisgebiete (meist Nationalparks)
 Resultierend: Landnutzungskonflikte – nötige Ökosystemleistungen
können nicht mehr erbracht werden (Wasserhaushalt,
Hochwasserschutz, Bestäubungen, Küstenschutz, …)
7 – Aerosolbelastung der Atmosphäre
8 – neue, gefährliche Substanzen
17
 Diese Teilbereiche der planetaren Grenzen sind noch nicht
quantifiziert, ihre Gefahr ist noch nicht zu beziffern
 Aerosole beeinflussen mittelbar den Klimawandel, jedoch ist
deren Wirkung noch nicht vollständig geklärt
 Zu den gefährlichen Substanzen, deren Auswirkungen noch
nicht abschätzbar sind, ist inzwischen Mikroplastik zu rechnen
9 – Rückgang der Biodiversität
18
9 – Rückgang der Biodiversität
19
 Artensterben ist ein natürlicher Prozess
 Bisher sind 5 Massensterben in der Erdgeschichte bekannt
 Derzeit: Aussterberate um Faktor 100 …1.000 überhöht
 Ursachen außerordentlich komplex:
 Landnutzungsänderungen
 industrielle Landwirtschaft
 zunehmende Urbanisierung
 beschleunigter Klimawandel
Zwischenfazit
20
 Klimawandel im Moment in aller Munde
 Es gibt jedoch deutlich mehr Problemkreise, die dringlichst
einer Änderung bedürfen, jedoch nicht so stark im Fokus
der Aufmerksamkeit stehen
 Die Problemkreise der Biodiversität und der
Biogeochemischen Kreisläufe sind mindestens genauso
dringlich wie der Klimawandel
 Allen gemeinsam ist jedoch ihre letztliche Ursache:
unsere Produktions- und Lebensweise
Große Transformation
21
 Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale
Umweltveränderungen (WBGU):
Große Transformation zur Nachhaltigkeit notwendig
 2015: Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit ihren
Sustainable Development Goals (SDGs) und
 Klimaschutzabkommen von Paris mit Begrenzung der
globalen Erwärmung auf deutlich unter 2° (1,5°-Ziel)
 G20-Staaten müssen dabei die Führung übernehmen
 verantwortlich für 80% der Klimagas-Emissionen
 Es geht um Klimagerechtigkeit – Climate Justice
 Transformation kann als Modernisierungsprojekt
wahrgenommen werden, welches einzigartige
Entwicklungschancen bietet
Große Transformation
22
 Eckpunkte:
 globales Modernisierungsprojekt
 nicht nur technisch-ökonomisch, sondern auch sozial und
institutionell
 Finanzierung über Zukunftsfonds, gespeist aus Nachlasssteuer
und CO2-Bepreisung
 globales Gerechtigkeitsprojekt
 Stadt/Land-Gerechtigkeit, Ernährungsgerechtigkeit
 globales Friedensprojekt
 durch die genannten Probleme mitbedingte Konflikt- und
Fluchtursachen bekämpfen, nachhaltige Siedlungsprogramme
stärken
 Nationalismus und autoritäre Bewegungen zurückdrängen
 die notwendig globale Ausrichtung der Transformation erfordert
eine Einhegung nationalistisch-autoritärer Bewegungen
Wege zur Umsetzung
23
 stufenweise dekadische Dekarbonisierung
Wege zur Umsetzung
24
 Bis 2020: Überfällige Maßnahmen
 Alle klimaschädlichen Subventionen streichen
 Bis 2030: Herkules Anstrengungen
 Dezentralisierung der Produktions-Konsumtions-Kreisläufe
 Stopp unnötigen Ressourcenverbrauchs (z. B. Rüstung, kurzlebige
Lebenszyklen von Gütern)
 Umbau der Landwirtschaft und der Landnutzung generell
 Drastisches Zurückfahren des Verbrauchs fossiler Brennstoffe
 Umbau des Verkehrssystems
 Bis 2040: Strategische Durchbrüche
 Deutliche Ergebnisse der vorherigen Herkules-Anstrengungen und
deren Verstetigung
 Bis 2050: Nachsteuern und Verstärken
Wege zur Umsetzung: Beispiel Energie
25
 Dekarbonisierung und Effizienzverbesserung
Wege zur Umsetzung
26
Forderungen
27
Forderungen
28
Große Transformation und Wohlstand
29
Kate Raworth: „Donut-Prinzip“
30
 2018 – Vorschlag
einer alternativen
Wirtschaftsordnung:
 „Wir haben eine
Wirtschaft, die
wachsen muss,
unabhängig davon,
ob dies unser
Wohlergehen
fördert oder nicht“
 „Wir brauchen
[aber] eine
Wirtschaft, die
unser Wohlergehen
fördert, unabhängig
davon, ob sie
wächst oder nicht.“
Ist es nicht eigentlich bereits zu spät?
31
Werbung von RWE vor etwa 10 Jahren …Plakat von Greenpeace vor etwa 10 Jahren (Kopenhagen) …
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32
Aufruf für Klimastreiks
 27.09.2019
 20.09.2019
Danke für die Aufmerksamkeit...
bis dann ...
Anhang: Quellen u.a.
33
 bpb (Bundeszentrale für politische Bildung 2018): Die
große Beschleunigung. Arbeitsblätter. Online:
https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/Arbeitsbl
a%CC%88tter_Great_Acceleration_Bpb.pdf (abgerufen
2019-08-19)
 WGBU (Wissenschaftlicher Beirat für die Bundesregierung
Globale Umweltveränderungen) (2016): Entwicklung und
Gerechtigkeit durch Transformation: Die vier großen I.
Sondergutachten. Berlin. Online:
https://www.wbgu.de/de/publikationen/publikation/entwi
cklung-und-gerechtigkeit-durch-transformation-die-vier-
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  • 2. Was wird der Menschheit in den nächsten Jahrzehnten in Bezug auf ihr Verhältnis zur Natur zu schaffen machen? 2
  • 3. Historische klimatische Bedingungen 3 Nur im Holozän – seit etwa 10.000 – Jahren waren die klimatischen Bedingungen so konstant günstig, dass sich die Menschheit bis zu ihrem heutigen Kulturniveau entwickeln konnte.
  • 4. Seit etwa 1950: Die große Beschleunigung 4 Quelle: International Geosphere Biosphere Programme (IGBP) - http://www.igbp.net/globalchange/greatacceleration.4.1b8ae20512db692f2a680001630.html
  • 5. Bevölkerung und Wirtschaftsentwicklung 5 Wirtschaft wird von den OECD- Staaten dominiert Wachstum gelangt an globale Grenzen
  • 6. Konzept der planetaren Belastungsgrenzen 6  2009 entwickelt von J. Rockström (Stockholm Resilience Centre, jetzt PIK Potsdam)  Basiert auf dem Vorsorgeprinzip  Vorbeugend handeln trotz fehlender Gewissheit  Sicherheitsabstand wegen  unbekannter kritischer Schwellwerte (Kipp-Punkte)  Prozessen mit langer Zeitverzögerung  Minimierung von Eskalationsrisiken  Möglichkeit positiver Rückkopplungen („Aufschaukeln“)
  • 7. Konzept der planetaren Belastungsgrenzen 7  Holozän wird als „sicherer Lebensraum der Menschheit“ angesehen  berücksichtigt wechselwirken- de und vom Menschen stark beeinflusste Erdsystem- Prozesse, welche den Holozän-Status des Erdsystems markieren
  • 8. Historische Stadien der planetaren Belastungsgrenzen 8
  • 9. 1 – Klimawandel 9  Stark ansteigender Primärenergieeinsatz, nahezu ausschließlich auf der Basis fossiler Energieträger (Kohlenstoff)
  • 10. 1 – Klimawandel 11  häufigere, oft lokal begrenzte Extremwetterlagen durch Änderungen der Atmosphärendynamik  sehr schnelle Verschiebung der Klimazonen, so dass Ökosysteme dem nicht folgen können und kollabieren  Aufwand für Schadensbegrenzung und notwendige Anpassungsmaßnahmen steigt zunehmend
  • 11. 2 – Versauerung der Ozeane 12  Ein Teil (etwa 25%) des zusätzlichen CO2 der Atmosphäre wird im Wasser der Ozeane gelöst und bildet dort Kohlensäure  Damit werden kalkbildende Lebewesen geschädigt:  Korallensterben  Muscheln, Schnecken  Kalkalgen  Gefahr der Störung der Meeresökologie und damit auch der (menschlichen) Nahrungskette
  • 12. 3 – Verringerung der Ozonschicht 13  Ozon in der Stratosphäre schützt vor UV-Strahlung  Durch Verwendung von FCKW wurde die Schicht v. a. in polaren Regionen ausgedünnt  1989 – im Montrealer Abkommen wurde ein Verbot von FCKW vereinbart  Ist das erste und bisher einzige erfolgreiche Umweltabkommen auf globaler Ebene
  • 13. 4 – Biogeochemische Kreisläufe 14  Mit den Ernten werden Nährelemente (N, P, K, …) dem natürlichen Stoffkreislauf entzogen, Düngung (anorganisch und organisch) soll die Verluste ausgleichen  Überdüngung führt dazu, dass Böden auf lange Zeit unbrauchbar und Grundwasser sowie Gewässer belastet werden (Stickstoff, Phosphor)  „tote Zonen“  Phosphor ist global absehbar begrenzte Ressource
  • 14. 5 – Süßwasserverbrauch 15  Etwa ein Drittel der Menschheit von Wasserknappheit betroffen  Nomineller Verbrauch in Deutschland etwa 125 l pro Kopf und Tag; „virtueller“ Verbrauch 4.000 l pro Kopf und Tag  Meister Verbrauch in der Landwirtschaft
  • 15. 6 – Änderung der Landnutzung 16  vom Menschen dominierte Landschaftsräume (Städte, Industrieanlagen, Landwirtschaft) im stetigen Wachsen begriffen  Deutschland: 0,6 % Wildnisgebiete (meist Nationalparks)  Resultierend: Landnutzungskonflikte – nötige Ökosystemleistungen können nicht mehr erbracht werden (Wasserhaushalt, Hochwasserschutz, Bestäubungen, Küstenschutz, …)
  • 16. 7 – Aerosolbelastung der Atmosphäre 8 – neue, gefährliche Substanzen 17  Diese Teilbereiche der planetaren Grenzen sind noch nicht quantifiziert, ihre Gefahr ist noch nicht zu beziffern  Aerosole beeinflussen mittelbar den Klimawandel, jedoch ist deren Wirkung noch nicht vollständig geklärt  Zu den gefährlichen Substanzen, deren Auswirkungen noch nicht abschätzbar sind, ist inzwischen Mikroplastik zu rechnen
  • 17. 9 – Rückgang der Biodiversität 18
  • 18. 9 – Rückgang der Biodiversität 19  Artensterben ist ein natürlicher Prozess  Bisher sind 5 Massensterben in der Erdgeschichte bekannt  Derzeit: Aussterberate um Faktor 100 …1.000 überhöht  Ursachen außerordentlich komplex:  Landnutzungsänderungen  industrielle Landwirtschaft  zunehmende Urbanisierung  beschleunigter Klimawandel
  • 19. Zwischenfazit 20  Klimawandel im Moment in aller Munde  Es gibt jedoch deutlich mehr Problemkreise, die dringlichst einer Änderung bedürfen, jedoch nicht so stark im Fokus der Aufmerksamkeit stehen  Die Problemkreise der Biodiversität und der Biogeochemischen Kreisläufe sind mindestens genauso dringlich wie der Klimawandel  Allen gemeinsam ist jedoch ihre letztliche Ursache: unsere Produktions- und Lebensweise
  • 20. Große Transformation 21  Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU): Große Transformation zur Nachhaltigkeit notwendig  2015: Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit ihren Sustainable Development Goals (SDGs) und  Klimaschutzabkommen von Paris mit Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2° (1,5°-Ziel)  G20-Staaten müssen dabei die Führung übernehmen  verantwortlich für 80% der Klimagas-Emissionen  Es geht um Klimagerechtigkeit – Climate Justice  Transformation kann als Modernisierungsprojekt wahrgenommen werden, welches einzigartige Entwicklungschancen bietet
  • 21. Große Transformation 22  Eckpunkte:  globales Modernisierungsprojekt  nicht nur technisch-ökonomisch, sondern auch sozial und institutionell  Finanzierung über Zukunftsfonds, gespeist aus Nachlasssteuer und CO2-Bepreisung  globales Gerechtigkeitsprojekt  Stadt/Land-Gerechtigkeit, Ernährungsgerechtigkeit  globales Friedensprojekt  durch die genannten Probleme mitbedingte Konflikt- und Fluchtursachen bekämpfen, nachhaltige Siedlungsprogramme stärken  Nationalismus und autoritäre Bewegungen zurückdrängen  die notwendig globale Ausrichtung der Transformation erfordert eine Einhegung nationalistisch-autoritärer Bewegungen
  • 22. Wege zur Umsetzung 23  stufenweise dekadische Dekarbonisierung
  • 23. Wege zur Umsetzung 24  Bis 2020: Überfällige Maßnahmen  Alle klimaschädlichen Subventionen streichen  Bis 2030: Herkules Anstrengungen  Dezentralisierung der Produktions-Konsumtions-Kreisläufe  Stopp unnötigen Ressourcenverbrauchs (z. B. Rüstung, kurzlebige Lebenszyklen von Gütern)  Umbau der Landwirtschaft und der Landnutzung generell  Drastisches Zurückfahren des Verbrauchs fossiler Brennstoffe  Umbau des Verkehrssystems  Bis 2040: Strategische Durchbrüche  Deutliche Ergebnisse der vorherigen Herkules-Anstrengungen und deren Verstetigung  Bis 2050: Nachsteuern und Verstärken
  • 24. Wege zur Umsetzung: Beispiel Energie 25  Dekarbonisierung und Effizienzverbesserung
  • 29. Kate Raworth: „Donut-Prinzip“ 30  2018 – Vorschlag einer alternativen Wirtschaftsordnung:  „Wir haben eine Wirtschaft, die wachsen muss, unabhängig davon, ob dies unser Wohlergehen fördert oder nicht“  „Wir brauchen [aber] eine Wirtschaft, die unser Wohlergehen fördert, unabhängig davon, ob sie wächst oder nicht.“
  • 30. Ist es nicht eigentlich bereits zu spät? 31 Werbung von RWE vor etwa 10 Jahren …Plakat von Greenpeace vor etwa 10 Jahren (Kopenhagen) …
  • 31. Es hängt immer noch von uns ab... 32 Aufruf für Klimastreiks  27.09.2019  20.09.2019 Danke für die Aufmerksamkeit... bis dann ...
  • 32. Anhang: Quellen u.a. 33  bpb (Bundeszentrale für politische Bildung 2018): Die große Beschleunigung. Arbeitsblätter. Online: https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/Arbeitsbl a%CC%88tter_Great_Acceleration_Bpb.pdf (abgerufen 2019-08-19)  WGBU (Wissenschaftlicher Beirat für die Bundesregierung Globale Umweltveränderungen) (2016): Entwicklung und Gerechtigkeit durch Transformation: Die vier großen I. Sondergutachten. Berlin. Online: https://www.wbgu.de/de/publikationen/publikation/entwi cklung-und-gerechtigkeit-durch-transformation-die-vier- grossen-i-innovation-investition-infrastruktur-inklusion (abgerufen 2019-08-19)

Hinweis der Redaktion

  1. Bpb 2018: S.48