5. Es ist längst zu spät...
5
Parteitag der GRÜNEN, November 2020:
Anders Levermann (PIK):
• das 1,5-Grad-Ziel ist „ohne soziale und wirtschaftliche Verwerfungen praktisch
nicht mehr zu schaffen“
„Im Kompromiss heißt es nun, es sei „notwendig, auf den 1,5 Grad-Pfad zu
kommen“.
8. Es ist mindestens „5 nach 12“
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Veränderung der Risikoeinschätzung
Risiko von schnellen und irreversiblen
Veränderungen erst ab 3,5...4 Grad als
mäßig hoch geschätzt.
Risiko von schnellen und irreversiblen
Veränderungen schon ab 1,5 Grad als mäßig hoch
geschätzt.
2001:
2014:
9. Es ist mindestens „5 nach 12“
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Kaum noch zu vermeiden:
1. Zunahme der
Häufigkeit von:
Dürren
Extremwetter-
ereignissen
Wassermangel
Zerstörung von
Böden und Ernten
+ Infrastruktur...
Verluste für
Versorgung...
Knappheit
Erhitzung Folgen für Gesundheit und
Leben
Geringere und
proteinärmere Ernten
Waldsterben
2. All dies „unberechenbar“, Situation verändert sich ständig, Unsicherheit wächst...
10. Es ist mindestens „5 nach 12“
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• Bei 4 Grad würde 47% der gesamten
Landfläche davon betroffen sein, dass die
Hitze so groß ist, dass menschliches Leben
nicht auf Dauer möglich ist, das betrifft 74%
der menschlichen Bevölkerung.
(Mora et al. 2017: 501 )
• Bei einer Erhöhung der global durchschnittlichen Temperatur um über
6 Grad sind 90% aller Arten vom Aussterben bedroht. Zum Vergleich:
Beim Aussterben der Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren starben „nur“
76% aller Arten aus
(Barnosky 2014: 13).
23. ... und sozial ungerecht
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Klassenfrage ist nicht nur: Reichtumsverteilung, sondern wesentlich:
Verteilung der Entscheidungsmöglichkeiten:
• Wer entscheidet, was, wieviel für wen produziert wird?
• Wonach richtet sich die Entscheidung im Kapitalismus:
• Wegen Konkurrenz muss alles an der Höhe des Profits gemessen werden
(strukturell-systemische Zwänge auch für KapitalistInnen!)
• Auf der anderen Seite: nicht nur die Lohnarbeitenden, nicht nur die
„Lohnabhängigen“, sondern Menschen mit Bedürfnissen und
Arbeitsvermögen, die nicht von sich aus eine humane und ökologische
Produktion beginnen können. (mangels Eigentum an anderen
Produktionsvoraussetzungen) Klimawandel ist eine Eigentumsfrage
25. Global und ... ungerecht
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(https://ourworldindata.org/co2-by-income-region)
Ein durchschnittlicher US-
Amerikaner emittiert 17 mal mehr
CO2 als ein Afrikaner.
26. Global und ... ungerecht
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Graue Emissionen: bei uns konsumiert –
woanders produziert und emittiert
(Klimabündnis Forschungsinstitut, S. 14)
27. Global und ... ungerecht
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Graue Emissionen: bei uns konsumiert –
woanders produziert und emittiert
Warum eigentlich?
• Lohnstückkosten in Indien betrugen
37% des US-Niveaus,
• in China liegen sie bei 46%,
• in Mexiko bei 43% des US-Niveaus
(Foster, Suwandi 2020: 22)
(Malm 2020: 77)
• In Deutschland beziehen wir 4/5 unserer Konsumtion aus anderen Teilen der Welt
• Die EU saugt jedes Jahr eine Landmenge aus, die mindestens der Größe Indiens
entspricht. (2007)
28. Global und ... ungerecht
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Ungerechte Verteilung der Folgen
• Hitze, Ernteausfälle,
Überschwemmungen
etc. zuerst in Ländern
mit dem geringsten
Anteil an der
Verursachung
(http://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/Full_Report_3074.pdf)
Veränderung der Trockenheit auf der Erde
29. Global und ... ungerecht
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Ungerechte Verteilung der Folgen
(https://www.klimagerechtigkeit.de/)
30. Global und ... ungerecht
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Ungerechte Verteilung der Folgen
31. Global und ... ungerecht
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Ungerechte Verteilung von Verantwortung und Folgen
auch zwischen den Generationen
32. Global und ... ungerecht
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Ungerechte Verteilung der Folgen
• Hitze, Ernteausfälle, Überschwemmungen etc. zuerst in Ländern
mit dem geringsten Anteil an der Verursachung
Gipfel von Rio 1992:
Prinzip der gemeinsamen,
aber unterschiedlichen
Verantwortung
33. Global und ... ungerecht
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Ungerechte Verteilung der Folgen
Gipfel von Rio 1992: Prinzip der gemeinsamen, aber
unterschiedlichen Verantwortung.
• Mit Verpflichtung zur Zahlung für die Wiederherstellung des
Ökosystems und Klimaanpassungsmaßnahmen
• Wichtig hierfür: Wahrnehmung der historischen
Verantwortung
34. Global und ... ungerecht
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Historische Verantwortung: Konsumemissionen
(Hickel 2020: e403)
„atmosphärische
Kolonialisierung“
40. Klimaverursachte Migration
43
• Es wird geschätzt, dass bereits über 20 Millionen Menschen aufgrund des
Klimawandels ihre Heimat verlassen mussten.
Das macht bereits 10-25% der grenzüberschreitenden Migration aus.
• Allein der
Anstieg des
Meeresspiegels
bedroht 634
Millionen
Menschen.
57. Genannte Quellen I
60
• Barnosky, Anthony D. (2014): dodging extinction. University of California.
•
• Foster, John Bellemy; Suwandi, Intan (2020): Covid-19 und der Katastrophenkapitalismus.
Internationale Warenketten und ökologisch-epidemiologisch-ökonomische Krisen. In:
Zeitschrift Marxistische Erneuerung. Z. Nur. 123, September 2020, S. 14-27.
• Germanwatch (2019): 1,5°C / 3°C.
• Hickel, Jason (2020): Quantifying national responsibility for climate breakdown: an equality-
based attribution approach for carbon dioxide emissions in excess of the planetary boundary.
Lancet Planet health 2020; 4: e399-404.
• Höhne, Niklas; Emmrich, Julie; Fekete, Hanna; Kuramochi, Takeshi (2019): 1,5°: Was
deutschland tun muss. https://newclimate.org/2019/03/14/15c-was-deutschland-tun-muss/
• IPCC 2001, IPCC 2018
58. Genannte Quellen II
61
• OXFAM (2015): Extreme Carbon Inequality. https://www.oxfam.org/en/press-
releases/worlds-richest-10-produce-half-carbon-emissions-while-poorest-35-billion-account
• Rosa Luxemburg Stiftung (2019): Atlas der Migration. Daten und Fakten über Menschen in
Bewegung. Berlin
• Report Gemeinsame Ziele – unterschiedliche Verantwortung (2014): Das
Gerechtigkeitsprinzip in den Klima- und Post-2015-Verhandlungen.
https://www.globaleslernen.de/sites/default/files/files/link-elements/report_cbdr_web.pdf
• Klimabündnis Forschungsinstitut (2012): Das Dilemma mit der Klimagerechtigkeit.
https://www.klimabuendnis.at/das-dilemma-klimagerechtigkeit
• Malm, Andreas (2020): Klima|x. Berlin: Matthes&Seitz-
• Mora, Camilo; Dousset, Bénédicte; Caldwell, Iain R., at al. (2017): Global risk of deadly heat.
Nature Climate Change, 7 (7). pp. 501506. ISSN 1758678X.
59. Genannte Quellen III
62
• Santarius, Tilman (2009): Deutschlands Vorreiterrolle auf dem Prüfstand. Klimagerechtigkeit
nach dem Greenhouse Development-Rights-Modell. Heinrich-Böll-Stiftung.
• WBGU (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen
(2007): Sicherheitsrisiko Klimawandel.
http://www.wbgu.de/fileadmin/templates/dateien/veroeffentlichungen/hauptgutachten/jg2007/wbgu_jg2007.pdf
• WBGU (2018) : Zeit-gerechte Klimapolitik: Vier Initiativen für Fairness.
https://www.wbgu.de/de/publikationen/publikation/zeit-gerechte-klimapolitik-vier-initiativen-fuer-fairness
• Quinn, Audrey; Roche, Jackie (2011): Syria´s Climate Conflict.
http://www.motherjones.com/politics/2014/05/syria-climate-years-living-dangerously-symbolia)