Praktische Anwendung der DMN in einer Übungsaufgabe.
Sie lernen dabei die Motivation zum Einsatz der DMN kennen und modellieren in einem Beispiel ein Decision Requirements Diagram (DRD) und eine Entscheidungstabelle (decision table).
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2. Lizenz
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Prof. Dr. Michael Gröschel,
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3. Lernziele
• Herstellung des Bezugs zwischen der BPMN-
basierten Geschäftsprozessmodellierung und
der Entscheidungsmodellierung mit der DMN
• Erkennen des Nutzens der DMN zur
Modellierung von Entscheidungen
• Anwendung der DMN in einem einfachen
Kontext.
• Modellierung von einfachen
Entscheidungstabellen.
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4. Vorkenntnisse
• Folgende Vorkenntnisse sind hilfreich oder
erforderlich:
– Kenntnisse in BPMN zur
Geschäftsprozessmodellierung
– Grundlagen zu den Elementen der DMN und dem
Aufbau von Entscheidungstabellen
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5. Literatur zur Entscheidungs-
modellierung mit DMN
• Specification: Decision Model and Notation (DMN),
Version 1.1 http://www.omg.org/spec/DMN/, (Stand:
Juni 2016)
• Silver, B.: DMN Method and Style: The Practitioner's
Guide to Decision Modeling with Business Rules,
Altadena 2016
• Debevoise, T./ Taylor, J.: The MicroGuide to Process
and Decision Modeling in BPMN/DMN, 2014
• Freund, J./ Rücker, B.: Praxishandbuch BPMN, 5. Aufl.,
München 2017, Kapitel 6, S. 199-221
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7. Aufgabenstellung (1/4)
Gegeben sei der folgende Geschäftsprozess der
Weihnachtsschmuck GmbH, der u.a. die
Berechnung des Weihnachtsgeldes für die
einzelnen Mitarbeiter beinhaltet.
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8. Aufgabenstellung (2/4)
Die Aktivität Weihnachtsgeld berechnen wurde bisher in einem eigens
entwickelten Programm umgesetzt, dessen Quelltext in der
Programmiersprache C# nachfolgend abgebildet ist.
Auf Basis von Jahren der Betriebszugehörigkeit (Parameter jahre) und der
aktuellen Höhe des Gehalts (Parameter gehalt) wird das Weihnachtsgeld
ermittelt.
Beispielsweise erhält ein Mitarbeiter mit 4 Jahren Betriebszugehörigkeit
und einem Gehalt von 5.000 € (pro Monat) ein Weihnachtsgeld in Höhe von
50%, also 2.500 €.
Da die Berechnung auf Basis des brancheneigenen Tarifvertrags und der
Betriebsvereinbarung regelmäßig angepasst werden muss, sucht der
Geschäftsführer nach einer flexibleren Lösung zur Modellierung der
Entscheidung über die Höhe des Weihnachtsgeldes.
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10. Aufgabenstellung (4/4)
a) Erläutern Sie dem Geschäftsführer in
wenigen Sätzen, warum Sie die DMN zur
Modellierung der Weihnachtsgeld-
berechnung vorschlagen.
b) Nennen Sie die Artefakte, die Sie im
Rahmen der Modellierung für diesen Fall
erstellen würden.
c) Erstellen Sie die relevanten Modelle!
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12. Aufgabe a)
Bei der Antwort soll erkennbar sein, dass der Bearbeiter verstanden hat,
wozu die DMN sinnvoll eingesetzt werden kann.
Folgende Aspekte sind dabei sinnvolle Antworten:
• Die Abhängigkeit von der Verfügbarkeit eines
Entwicklers/Programmierers für Realisierung und Wartung wird bei einer
Automatisierung mit DMN reduziert.
• Die fachliche Entscheidung wird auch fachlich modelliert. Die fachlichen
Zusammenhänge als Ergebnis der Analyse der Entscheidung(en) bleiben
erkennbar und werden nicht in für Fachpersonen meist nicht
verständlichem Code abgebildet.
• Die Wartung wird vereinfacht und kann idealerweise direkt vom
Fachanwender vorgenommen werden. Zur Anpassung der
Entscheidungsregeln ist kein kostenträchtiges IT-Projekt erforderlich.
• Mit passenden Werkzeugen können sehr einfach Simulationen und Tests
auf Korrektheit durchgeführt werden.
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13. Aufgabe b)
Die Frage bezieht sich auf die Elemente der DMN,
die modelliert werden müssen.
Zu erstellende Artefakte:
• Decision Requirements Diagram (DRD)
• Entscheidungstabelle
Die Artefakte selbst werden in Aufgabe c) erstellt.
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14. Aufgabe c)
• Relevante Bestandteile des DRD sind:
– der Tarifvertrag und die Betriebsvereinbarung als
Wissensquelle (Knowledge Source)
– das Gehalt und die Betriebszugehörigkeit in
Jahren als Eingabedaten (input data)
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15. Aufgabe c)
• Die Entscheidungstabelle verwendet die
hit policy ‚unique‘ (U).
– Genau eine Regel muss zutreffen.
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16. Aufgabe c)
• Alternativ kann auch die hit policy ‚first‘ (F)
verwendet werden.
– Dazu ist die Entscheidungstabelle anzupassen.
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17. Aufgabe c)
• Die hit policy ‚unique‘ ist generell zu bevorzugen, da
sie einfach zu verstehen und nachzuvollziehen ist. Sie
ist außerdem die Standardeinstellung (default).
• Die hit policy ‚first‘ ist problematisch, da die
Reihenfolge der Regeln im Gegensatz zu ‚unique‘ und
anderen hit policies relevant ist. Möglicherweise wird
‚first‘ auch zukünftig aus dem Standard entfernt.
• Oft können die gewünschten Entscheidungstabellen
mit verschiedenen hit policies realisiert werden.
Unterschiede bestehen beispielsweise in der Anzahl
der Regeln und der Nachvollziehbarkeit der
Entscheidungstabelle.
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19. Kontakt
• Prof. Dr. Michael Gröschel
• E-Mail: m.groeschel@hs-mannheim.de
• Twitter: @taxxas
• Website: www.taxxas.com
• Feedback aller Art ist
herzlich willkommen!
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