SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 19
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Das Geschäftsmodell von
wikifolio
Beschreibung, Value Proposition Canvas,
Business Model Canvas, Patterns gemäß
dem St. Galler Business Model Navigator
V 1.0, 4.5.2018
Geschäftsmodell – wikifolio
Shuang Qiu, Tobias Jünemann, Sufjan Ben Taarit, Daud Nasir
Fakultät für Informatik
(E-Business Sommersemester 2018)
03.05.2018
Betreuer: Prof. Dr. Michael Gröschel
ii
Inhalt
1 Unternehmen ........................................................................1
2 Value Proposition Canvas ....................................................2
3 Business Model Canvas........................................................6
4 Einordnung des Geschäftsmodells .....................................10
4.1 Wikifolio – eine Social-Trading-Plattform.................10
4.2 Das Geschäftsmodell vom Wikifolio..........................10
5 Annahmen und offene Fragen ............................................13
6 Snack Content.....................................................................13
7 Business Model Innovation................................................14
8 Gesamtbewertung...............................................................15
Abbildungsverzeichnis .............................................................. iii
Literaturverzeichnis................................................................... iii
1
1 Unternehmen
Wikifolio ist eine Social-Trading-Plattform, die als GmbH ge-
gründet wurde und inzwischen eine Aktiengesellschaft ist. Schon
2008 hatte der Gründer Andreas Kern ein Konzept entwickelt, das
Finanzprodukte nicht mehr nur für professionelle Trader, sondern
für jeden zugänglich machen sollte. Er erkannte, dass in Zeiten
von Sozialen Medien neue Möglichkeiten für Mitbestimmung,
Transparenz und Vielfalt bei Investitionsmöglichkeiten entste-
hen. Nachdem sich die ersten 2 Jahre, durch die Finanzkrise 2008
schwierig gestalteten, ging es 2011 mit dem Handelsblatt Kon-
zern als ersten Investor weiter. Als nächstes wurde eine enge Part-
nerschaft mit dem Hause Lang & Schwarz als Emissionshaus ge-
schlossen. Durch diese Partnerschaft werden die zunächst fiktiven
Wikifolio Muster-Depots an der Börse Stuttgart gelistet. Seit
2012 kann man so Wikifolio-Zertifikate handeln.
Nach der Partnersuche und dem Aufstellen einer soliden rechtli-
chen Grundlage, haben sich zwischen 2012 und 2014 mehr als
30.000 Nutzer registriert, 6.500 Wikifolios wurden publiziert,
über 1.750 Wikifolio-Zertifikate emittiert und rund 260 Millionen
Euro investiert. [1] Auch das Wikifolio Netzwerk wurde mit
neuen Partnern stark ausgebaut. In Deutschland, Österreich und
in der Schweiz können Wikifolio-Zertifikate gehandelt werden.
In Zukunft ist die Expansion in weitere europäische Länder ge-
plant. Wikifolio gehört heute zu den führenden Social-Trading-
Plattformen. [1]
2
Customer
Jobs
2 Value Proposition Canvas
Pains
Gains
Products &
Services
Gain Creators
Pain Relievers
- Zusammenbringen von Tradern und
Anlegern
- Performance und Aktionen der Trader
jederzeit sichtbar
- Hohe Transparenz von Performance und
Transaktionen der Trader
- Große Auswahl an verschiedenen
Investmentstrategien
- Ranglisten und Filtereinstellungen
- niedrige Zinsen
- Inflation
- Kosten
- Risiko bei Kapitalanlage
- Kursentwicklungen schwer
einzuschätzen
- Finanzgeschäfte zu zeitaufwän-
dig
- Wikifolio Website
- Zertifikate
- Versicherung
- geringe Gebühren
- Bewertungen der Trader
- Transparenz der Transaktionen
- Hinweise mit Risikoeinstufung
- keine starren Öffnungszeiten und
Anfahrtswege
- Geld gewinnbringend
Anlegen
- Anleger für die eigene
Anlagestartegie finden
- Informationen einholen /
verbreiten
- Einnahmen durch Kapitalanlage
- Transparenz
- Auswahl unterschiedlichster
Anlagestrategien
- Kapitalanlage auch ohne Fachwissen
- Trader finden Anleger / Anleger finden
Trader
3
In dem Value Proposition Canvas schaut man sich die Customer
Segments und die Value Proposition des Business Model Canvas
genauer an. Es werden im Folgenden die Customer Jobs, die Pains
und die Gains der Customer Segments und die Products & Ser-
vices, die Pain Relivers und die Gain Creators der Value Proposi-
tion beschrieben.
Customer Jobs
Als erstes werden die Customer Jobs genauer betrachtet. Es gilt
hier, die Aufgaben der Kunden zu beschreiben.
Die Kunden von Wikifolio möchten in Zertifikate investieren,
welche an der Börse Stuttgart gehandelt werden. Das angelegte
Kapital soll mit einem geringen Risiko Gewinne abwerfen. Ein
Kundensegment möchte Anleger für ihre Anlagestrategie finden,
damit die Strategie in Form eines Zertifikats an der Börse gehan-
delt wird.
Die Kunden möchten Informationen über den Finanzmarkt, An-
lagestrategien und einzelne Transaktionen verbreiten oder einho-
len.
Pains
Die Pains beschreiben die Probleme, Schwierigkeiten, Kosten
und negative Emotionen die beim Erledigen der Customer Jobs,
aus Kundensicht auftreten.
Die Zinsen sind derzeit sehr niedrig, sodass viele Menschen ihr
Kapital nicht mehr klassisch auf einem Girokonto parken wollen.
Zu den niedrigen Zinsen kommt noch die Inflation hinzu.
Die Kosten, um Zertifikate die an der Börse gehandelt werden, zu
erwerben, sind für viele Kunden abschreckend. Das noch größere
Problem haben die Kunden, wenn sie ihre eigene Anlagestrategie
an die Börse bringen wollen. Die Kosten und der zeitliche Auf-
wand übersteigt bei den meisten die Toleranzgrenze.
Ein weiteres Problem für Kunden stellt der relativ unübersichtli-
che Finanzmarkt dar. Die Kursentwicklungen sind für Laien nur
sehr schwer vorherzusagen und das Risiko schreckt viele Kunden
ab.
Gains
Die Gains beschreiben Wünsche, Nutzen und Vorteile, die der
Kunde erwartet, wenn er einer seiner Customer Jobs erledigt.
4
Wikifolio ist eine Two-sided Plattform, die auf beiden Seiten ei-
nen Nutzen schafft. Trader können ihre Strategie, durch Anleger,
die in ihr Zertifikat investieren, an die Börse bringen. Investoren
haben die Auswahl an einer Vielzahl von Anlagestrategien. Dabei
sind die Anlagestrategien bewertet und sie können in einer Rang-
liste aufgelistet werden. Filtereinstellungen erleichtern das Su-
chen einer zum Nutzer passenden Strategie. Da die Plattform es
vielen Tradern ermöglicht eine Strategie zu veröffentlichen, die
später an der Börse gehandelt werden kann, gibt es auch für An-
leger neue Möglichkeiten ihr Kapital anzulegen. So kann z. B.
auch in erfolgreiche Nischenprodukte, Kapital angelegt werden.
Die Kunden suchen nach einer Möglichkeit ohne großes Risiko
Geld anzulegen und Rendite zu erwirtschaften. Des Weiteren
wünschen sich die Kunden eine große Transparenz von Transak-
tionen, Flexibilität, 24/7 Service und eine Kostenersparnis gegen-
über klassischer Bankgeschäfte.
Kunden wollen eine leichte und übersichtliche Lösung, um ihr
Geld am Finanzmarkt selbstständig verwalten zu können.
Als Trader kann man für seine Strategie Anleger finden und somit
sein fiktives Musterdepot in ein Zertifikat, das an der Börse ge-
handelt wird umwandeln. Bei Erfolg des Zertifikats erhält der
Trader eine Erfolgsprämie.
Ein Teil der Kunden möchte ihre Informationen teilen, um ihre
Anlagestrategie erfolgreich zu vermarkten. Der andere Teil
möchte dieselben Informationen konsumieren, um entweder nur
Informationen einzuholen oder um mithilfe der Informationen
Geld anzulegen.
Products & Services
Die Products & Services beschreiben mit welchen Produkten und
Dienstleistungen ein Kundennutzen erzeugt wird.
Die Wikifolio Website erzeugt hierbei den größten Kundennut-
zen, da sie Trader und Anleger vermittelt. Die Zertifikate und
Musterdepots gehören ebenfalls wie die Versicherung zu den nut-
zenstiftenden Produkten und Dienstleistungen.
Pain Relievers
Die Pain Relivers beschreiben, wie die Products & Services die
Probleme der Kunden lösen.
Durch fiktive Musterdepots und geringe Gebühren werden die
Kosten für die Kunden relativ niedrig gehalten. Ranglisten und
Filterfunktionen unterstützen die Kunden bei einer effektiven und
benutzerfreundlichen Suche nach einer passenden Anlagestrate-
gie. Zusätzlich helfen die Bewertungen der Trader, den Kunden
sich für ein erfolgversprechendes Zertifikat zu entscheiden. Die
5
Transparenz über jede Transaktion beruhigt die Kunden. Durch
die Risikoeinstufungen der Zertifikate können die Kunden, die in
ein risikoarmes Zertifikat Geld anlegen möchten, risikoarme von
risikoreichen Produkten unterscheiden.
Gain Creators
Die Gain Creators beschreiben wie man den Nutzen für den Kun-
den erzeugt.
Die Wikifolio Platform bringt Trader und Anleger zusammen.
Dabei sind die Performance und Aktionen der Trader gut nach-
vollziehbar und jederzeit sichtbar. Es gibt eine sehr große Aus-
wahl an unterschiedlichen Anlagestrategien. Auch unkonventio-
nelle Strategien kann man auf der Seite finden, sodass jeder
Kunde eine für sich passende Strategie aussuchen kann. Durch die
Ranglisten und Filtereinstellungen wird der Kunde bei der Suche
unterstützt.
6
3 Business Model Canvas
Key Partners Key Activities Value Propositions Customer Relationships Customers Segments
Lang & Schwarz
(= Emittentin der “wikifolio”-Zertifikate und Produktanbieter)
Börse Stuttgart
(= Handelsplatz für die wikifolio-Zertifikate)
Handelsblatt
(= Finanzinvestor und Medien-/Werbe-Partner)
Produktanbieter:
- HSBC Trinkaus & Burkhardt
- Société Générale
- UBS
Medien-/Werbe-Partner:
- OnVista
- wallstreet:online
- Finanzen100
- cash.ch
- Börse Online
- Neue Zürcher Zeitung (NZZ)
- Börse Social Network
- €uro Akademie
- finanztreff.de
- Guidants
Broker-Partner:
- Consorsbank
- comdirect
- cash.ch
- S Broker
- Hello bank!
- 1822direkt
- flatex
Trader:
- Carovus Communication & Finance
- SdK & AnlegerPlus
- TRENDLINK
- Börse Social Network
- Social-Trading-Plattform bauen,
warten, verwalten und
weiterentwickeln
- Finanzprodukte (z.B. Anleihen und
Aktien) für Musterportfolios akquirieren
- Emittenten für die “wikifolio”-
Zertifikate akquirieren
- Handelsplätze für die “wikifolio”-
Zertifikate erschießen
- Bekanntheit durch Medien-/Werbe-
Partner steigern
- Anreize (z.B. Gewinnbeteiligung) für
Trader schaffen
Anleger:
- Transparenz
- Geringer Zeitaufwand
- Große Gewinnspannen möglich
- Zugang zu den besten Handelsideen
- Mix aus vielen verschiedenen
Finanzprodukten
- Einstufung der Strategien in
verschiedene Kategorien
- Bewertung und Ranking von
Musterportfolios
- “wikifolio”-Zertifikate sind versichert
- Faire Gebühren
Trader:
- Transparenz
- Börsen notiertes Finanzprodukt
aufzulegen ohne große Kosten und lange
Wartezeiten
- Erfolgsprämie
- mehr als 250.000 Aktien, ETPs und
strukturierten Produkten von Lang &
Schwarz, HSBC Trinkaus, Société
Générale und UBS
- Keine Transaktionskosten
- Reale Marktdaten (live)
- Communities
- Automatisierte Plattform zur
Selbstbedienung
- Einbindung von Brokern
- Kontakt zwischen Anlegern und
Tradern
- Bei Fragen zur Plattform
persönlicher Kontakt (Telefon, Mail,
Chat)
- Tutorials (in Textform und als
Lern-Videos)
- Finanzsektor
- Private Anleger
- Trader
- Vermögensverwalter
Key Resources Channels
- Finanzprodukte für die
Musterportfolios
- Mindestens eine Emittentin für die
“wikifolio”-Zertifikate
- Mindestens einen Handelsplatz für
die “wikifolio”-Zertifikate
- Aktive Trader
- Online Auftritt (Social-Trading-
Plattform)
- Medien-/Werbe-Partnern (größter:
Handelsblatt)
- Broker-Partnern
- Kanal auf youtube.com
- Facebook
- Blog
- Google Adwords
- Telefon
- E-Mail
- Live-Chat
Cost Structure Revenue Streams
- Personal - Emitter der “wikifolio”-Zertifikate
- Büro (inkl. aller Nebenkosten) - Erfolgsprämien für Trader
- Hardware (PCs, Notebooks und Server) - (ggf. Börsengebühren)
- Online-Auftritt - (ggf. Broker-Partner)
- Werbung
- Plattformnutzung und Transaktionen sind kostenfrei
- wikifolio-Zertifikategebühr beträgt bis zu 0,95 Prozent p.a. und wir täglich anteilsmäßig
verrechnet
- Performancegebühr zwischen 0 und 30 Prozent (Berechnung nach High-Watermark-
Prinzip). Die Performancegebühr wird zwischen wikifolio.com und dem Trader aufgeteilt.
7
Das Business Model Canvas von Wikifolio ist sehr facettenreich,
da Wikifolio sich als Social-Trading-Plattform sowohl an private
Anleger und Hobby-Trader wie auch an professionelle Trader
richtet. Im Folgenden werden die einzelnen Bereiche des Busi-
ness Model Canvas für Wikifolio analysiert.
Das Customers Segments (Zielgruppe) von Wikifolio ist der Fi-
nanzsektor. Wikifolio will für private Anleger eine Alternative zu
konventionellen Anlageformen der traditionellen Banken sein.
Hierzu sollen Trader (interessierte Anleger in der Rolle eines Tra-
ders oder professionelle Trader) fiktive Musterdepots erzeugen
und managen, welche wiederum die Grundlage für börsennotierte
Zertifikate sind. Die Zertifikate können wiederum über Broker er-
worben werden. Durch wachsende Bekanntheit von Wikifolio
sind inzwischen auch Vermögensverwalter an dem Konzept inte-
ressiert.
Die Customer Relationships (Kundenbeziehung) findet in erster
Linie über die Wikifolio-Plattform statt. Die Plattform ist voll au-
tomatisiert und daher auf Selbstbedienung optimiert. Die einzel-
nen Trader sind für die Musterdepots verantwortlich und können
ihrer Anleger-Community über die Plattform Neuigkeiten zu-
kommen lassen. Wikifolio lässt den Tradern freie Hand bei der
Gestaltung der Musterdepots. Zum Kennenlernen der Plattform
Funktionalität stehen umfangreiche Schritt-für-Schritt Anleitun-
gen zur Verfügung. Sollten Trader oder Anleger Probleme bzw.
Fragen haben, so können sie einen persönlichen Kontakt über Te-
lefon, Mail oder Live-Chat zu Mitarbeitern von Wikifolio aufneh-
men. Durch das Selbstbedienungskonzept und das Einbinden von
Online-Brokern wird der Erwerb von Zertifikaten besonders kom-
fortabel und wenig zeitaufwendig gestaltet.
Als Channels (Vertriebs- und Kommunikations-Kanäle) setzt
Wikifolio ganz auf moderne Kommunikationskanäle. Wichtigster
Kanal ist der eigene Social-Trading-Plattform (Online Auftritt).
Sie dient als Hauptvertriebs- und Kommunikationsweg. In der
Plattform ist auch ein Blog von Wikifolio zu finden. Um neue
Kunden auf sich aufmerksam zu machen erscheinen in regelmä-
ßigen Abständen Artikel über Wikifolio bei ihren Medien- und
Werbepartnern (z.B. dem Handelsblatt). Auch bei ihren Broker-
Partnern wird Werbung für Wikifolio gemacht. In den sozialen
Medien wie Facebook und Youtube ist Wikifolio ebenfalls ver-
treten. Bei bestimmten Suchbegriffen auf Google schaltet Wikifo-
lio Werbung mittels Google Adwords. Haben mögliche Interes-
senten Fragen, so können sie direkt mit einem Mitarbeiter via Te-
lefon, Mail oder Live-Chat Kontakt aufnehmen.
8
Die Value Propositions (Nutzer-Versprechen) von Wikifolio
kann in zwei große Kategorien aufgeteilt werden - die Verspre-
chen an Anleger und die Versprechen an Trader. Anleger sollen
auf Wikifolio transparente Anlagemöglichkeiten vorfinden.
Transparenz bedeutet für Wikifolio dass der Anleger Neuigkeiten
von dem Trader erfährt und den gesamten Inhalt an Anlagen mit
allen Käufen und Verkäufen im Depot einsehen kann. Des Wei-
teren will Wikifolio Anlegern ermöglichen, mit geringem Zeit-
aufwand möglichst große Gewinnspannen für sein Geld zu erwirt-
schaften. Der Anleger bekommt über vorsortierte Übersichten
Zugang zu den besten Handelsideen auf Wikifolio. Ein Mix aus
vielen verschiedenen Finanzprodukten soll dafür sorgen, dass das
Risiko gestreut werden kann und für möglichst jeden Anleger ein
interessantes Zertifikat zur Verfügung steht. Die Einstufung der
Strategien in verschiedene Kategorien soll weniger erfahrenen
Anlegern die Übersicht und den Risikograd erleichtern. Die An-
leger können auf der Plattform die verschiedenen Handelsideen
bewerten und so anderen Anlegern bei ihrer Entscheidungsfin-
dung helfen. Wikifolio wirbt mit einer Versicherung für die Zer-
tifikate und einem fairen Gebührenmodell für die Anleger.
Trader können aus mehr als 250.000 Aktien, ETPs und struktu-
rierten Produkten von Lang & Schwarz, HSBC Trinkaus, Société
Générale und UBS wählen um ihr Musterdepot zu bestücken. Da
die Musterdepots virtuell und ohne echtes Geld arbeiten, fallen
keine Transaktionskosten an. Gleichzeitig werden von Wikifolio
reale Marktdaten zur Verfügung gestellt. Sollte das Musterdepot
genügend Unterstützer finden und daraus ein Zertifikat erzeugt
werden erhält der Trader eine Erfolgsprämie bei positiver Kurs-
entwicklung.
Da der Mittelpunkt von Wikifolio ihre Social-Trading-Plattform
ist sind ihre Schlüsselaktivitäten (Key Activities) vor allem die
Entwicklung der Plattform. Neben der reinen Softwareentwick-
lung müssen aber auch Finanzprodukte (z.B. Anleihen und Ak-
tien) für die Musterportfolios akquiriert werden, neue Emittenten
für die “wikifolio”-Zertifikate gefunden und neue Handelsplätze
für die “wikifolio”-Zertifikate erschlossen werden. Damit die An-
leger und Trader auf der Welt wissen, dass es Wikifolio überhaupt
gibt muss die Bekanntheit durch Medien-/Werbe-Partner gestei-
gert werden. Um für die Anleger attraktive Musterdepots zu ha-
ben müssen viele Trader mit verschiedenen Strategien auf die
Plattform kommen. Um dies zu erreichen müssen Anreize (z.B.
Gewinnbeteiligung) für Trader geschaffen werden.
9
Daraus folgt, dass die wichtigsten Schlüsselressourcen (Key Re-
sources) daher die Finanzprodukte für die Musterportfolios, min-
destens eine Emittentin für die “wikifolio”-Zertifikate, mindes-
tens einen Handelsplatz für die Zertifikate und viele aktive Trader
mit innovativen Ideen sind.
Wikifolio besitzt sehr viele Schlüsselpartner (Key Partners). Die
wichtigsten drei Partner sind Lang & Schwarz als Emittentin der
“wikifolio”-Zertifikate, die Börse Stuttgart als Handelsplatz für
die “wikifolio”-Zertifikate und das Handelsblatt als erster großer
Finanzinvestor. Alle anderen Schlüsselpartner können in vier ver-
schiedene Kategorien unterteilt werden: Produktanbieter, Me-
dien- und Werbe-Partner, Trader und Broker-Partner. Die Pro-
duktanbieter von Wikifolio sind Lang & Schwarz, HSBC
Trinkaus & Burkhardt, Société Générale und UBS. Als Medien-
und Werbe-Partner konnte Wikifolio für sich das Handelsblatt,
OnVista, wallstreet:online, Finanzen100, cash.ch, Börse Online,
Neue Zürcher Zeitung (NZZ), Börse Social Network, €uro Aka-
demie, finanztreff.de und den Guidants gewinnen. Neben Privat-
personen als Trader sind auf der Plattform auch Carovus Commu-
nication & Finance, SdK & AnlegerPlus, TRENDLINK und
Börse Social Network vertreten. Des Weiteren hat Wikifolio Part-
nerschaften mit folgenden Broker Partnern geschlossen:
Consorsbank, comdirect, cash.ch, S Broker, Hello bank!, 1822di-
rekt und flatex.
Die größten Kostenfaktoren (Cost Structure) von Wikifolio
dürften neben den klassischen Kosten eines jeden Unternehmens
(Personalkosten und Bürokosten inkl. aller Nebenkosten) vor al-
lem durch den Unterhalt der Plattform entstehen. Hier werden vor
allem die Entwicklung und das Hosting große Kosten verursa-
chen. Für das Veröffentlichen und Bereitstellen der “wikifolio”-
Zertifikate muss Wikifolio ebenfalls zahlen. Auch Werbung und
Medienarbeit werden entsprechende Kosten verursachen. Inwie-
weit weitere Partner Kosten verursachen ist nicht genauer fest-
stellbar.
Den Kosten gegenüber stehen die Einnahmequellen (Revenue
Streams). Wikifolio hat sich entschieden für die allgemeine Nut-
zung der Plattform keine Nutzungsgebühren zu verlangen. Geld
verdient Wikifolio ausschließlich mit einer Zertifikatsgebühr und
einer Performancegebühr. Die Zertifikatsgebühr beträgt 0,95 Pro-
zent p.a.. Die Performancegebühr liegt zwischen 0 und 30 Prozent
und wird nach dem High-Watermark-Prinzip berechnet. Die Per-
formancegebühr muss sich Wikifolio mit dem Trader teilen.
10
4 Einordnung des Geschäftsmo-
dells
4.1 Wikifolio – eine Social-Trading-Plattform
Social-Trading-Plattform ist wie Facebook und Twitter ein Sozi-
ales-Netzwerk bloß für Börsenhandel. Wikifolio zeichnet sich als
eine solche Plattform aus, indem sie die Anleger und die Trader
weltweit anbindet und das Geldanlegen im Vergleich mit der her-
kömmlichen Investition demokratisiert wird. Diese Demokrati-
sierung ist geprägt von der starken Transparenz der Trades, Stra-
tegien und der Performance. Man kann hier nicht nur Wikifolios
ansehen, analysieren, kommentieren, sondern auch in ein eigenes
Konto kopieren. Gleichzeitig wird die Natur der Menschen, dass
sie gerne der Herde folgen und die Schwarmintelligenz der Trader
gut ausgenutzt.
4.2 Das Geschäftsmodell vom Wikifolio
Nach dem St. Galler Business Model Navigator: „90 Prozent aller
neuen Geschäftsmodelle sind nicht wirklich neu, sondern basie-
ren auf 55 bestehenden Mustern. Kreatives Imitieren von Ge-
schäftsmodellen aus anderen Branchen befähigt Unternehmen, in
der eigenen Branche Innovationsführer zu werden. Wichtig ist
hierbei das Prinzip ‚Kapieren geht vor Kopieren’.“ [2, p. 12]
Wie die meisten Geschäftsmodelle besteht das Geschäftsmodell
von der Social-Trading-Plattform Wikifolio auch aus der Rekom-
bination von den bestehenden unterscheidbaren Geschäftsmodel-
len. Aus den 55 Mustern haben wir folgende Modelle für Wikifo-
lio identifiziert:
 Aikido
 Digitalization
 E-Commerce
 Freemium
 Longtail
 Performance-based Contracting
 Revenue Sharing
11
 Two-Sided Market
Bei dem Pattern Aikido handelt sich darum, die Stärken der Wett-
bewerber in ihre Schwäche umzuwandeln. Während die präsenten
Banken den Kunden Face-To-Face über ihre Investitionsangebote
beraten, bietet Wikifolio lediglich eine Online-Plattform/einen
Marktplatz an, wo sich Anleger und Trader online treffen und
über die Depots frei handeln können. Hier ist zwar die persönliche
Verkaufsbetreuung ausgeblieben, aber die Kunden können sich
mit wenigen Mausklicks über die Investitionsangebote informie-
ren. Man kann sich auch zu Hause jeder Zeit selbstständig nach
den aktuellen Kursentwicklungen erkundigen, ohne an die Öff-
nungszeit zu denken. Alle Informationen, die ein Verkaufsperso-
nal anbieten kann, werden hier auch angeboten, sogar transparen-
ter
Wikifolio benutzt das Pattern Digitalization. Ein physischer
Marktplatz wird hier in einer virtuellen Plattform digitalisiert.
Diese Plattform tritt nach außen als Social Trading auf und bietet
deshalb ein Social-Netzwerk für Händler. Der Trader kann hier
seine Handelsstrategien transparent und vergleichbar veröffentli-
chen, während der Anleger über die Ideen der Trader kommentie-
ren und den Tradern folgen kann. Die Techniken sind nicht nur
im Bereich Kommunikation, sondern auch bei der Suche-Funk-
tion und Datenanalyse eingesetzt. Dadurch kann man über die
Auswahl der Suchkriterien die Information über bestimmtes Wi-
kifolio mit Kennzahlen sekundenschnell aus der Datenbank auf-
rufen. Da die geschäftlichen Transaktionen, der Informationsaus-
tausch und Service & Support bei Wikifolios ausschließlich über
Telekommunikationsnetze abgewickelt werden, ordnen wir Wi-
kifolio gleichzeitig auch dem Modell E-Commerce zu.
Auch das Pattern Freemium wird bei Wikifolio strategisch ein-
gesetzt. Als Anleger kann man die Funktionen von der Plattform
zunächst mal völlig kostenlos benutzen und jeden Schritt der auf
Wikifolio registrierten Trader gratis verfolgen. Dadurch werden
die Kundeninteressen geweckt und die Kundenakzeptanz getestet.
Erst wenn man sich finanziell beteiligen und Geld mit Wikifolio
vermehren will, ist die Gebühr fällig.
Durch die offene Social-Trading-Plattform Wikifolio werden
weltweite Talente, die das Können von einem Bankberater be-
herrschen, zusammengeführt. Die große Angebotspalette steigert
die Chance, dass der Anleger nach Belieben individuelle Ni-
schenstrategien finden kann. Damit kann theoretisch ein großer
Gewinn durch wenige Wikifolios erreicht werden. Darüber hin-
aus können die Anleger durch die Nischen-Wikifolios schnell auf
12
die unerwarteten politischen oder wirtschaftlichen Änderungen
reagieren und ihr Kapital vor dem Kurssturz gut schützen. Wi-
kifolios hat den Brexit überlebt und hatte sich laut dem Wikifolio-
Gründer Andreas Kern im Vergleich zum DAX sehr gut geschla-
gen. Dies entspricht dem Modell Longtail.
Bei Wikifolio bezahlt man keine Verwaltungsgebühr. Der größte
Anteil der für den Anleger zu bezahlenden Gebühren ist die Per-
formancegebühr, welche durchschnittlich ca. 10 bis 15% vom Ge-
winn beträgt. Diese Gebühr ist nur dann fällig, wenn ein Wikfolio
seinen bisherigen Höchststand übersteigt (High-Water Mark). In
dieser Hinsicht setzt Wikifolio auf das Modell Performance-ba-
sed Contracting.
Die Performancegebühr wird zwischen Wikifolio und dem jewei-
ligen Trader aufgeteilt. Diese kann je nach Anlagevolumen in
dem betreffenden Wikifolio-Zertifikat bis zu 50 % betragen. Da
die Handelsstrategien von dem Trader unmittelbar für die Um-
satzsteigerung entscheidend sind, und der Trader die von Wikifo-
lio angebotenen technischen Möglichkeiten und Informationen
nutzen und auf seinen Bekanntheitsgrad erzielen kann, wird hier
eine Win-Win-Situation ermöglicht. Dieses Geschäftsmodell be-
titelt man als Revenue Sharing.
Das Pattern Two-Sided Market besagt einen indirekten Netzwer-
keffekt: „Je mehr Nutzer der einen Gruppe sich auf der Plattform
versammeln, desto attraktiver wird diese für andere Gruppen und
umgekehrt.“ [2, p. 334] Dieses Modell spiegelt sich bei Wikifolio
wieder, insofern die Plattform Wikifolio die Anleger und die Tra-
der einbindet: je mehr Anleger es gibt, desto mehr Geld wird in
den Handelsstrategien der Trader investiert. Umgekehrt ist es
auch eine Win-Win-Situation: je mehr Trader ihre Wikifolios ver-
öffentlichen, desto mehr Wahlmöglichkeiten haben die Anleger
zu investieren. Die Plattform Wikifolio steuert die beiden Grup-
pen, indem z.B. die technischen Methoden zur Transparenz ein-
gesetzt werden und der Handelsprozess vereinfacht wird, um
möglichst den obengenannten indirekten Netzwerkeffekt zu errei-
chen.
13
Abbildung 6.1: Wikifolio Snack Content
5 Annahmen und offene Fragen
Die Identität der Trader wird zwar mit dem Personalausweis von
Wikifolio geprüft, aber die Erfahrungen und die Fähigkeiten von
den Tradern an der Börse werden nicht oder nur in eingeschränk-
tem Maß von Wikifolio geprüft. Es bleibt noch abzuwarten, ob
sich Schwindel verhindern lässt, indem alle Transaktionen und
Wertentwicklung von Anfang an für Öffentlichkeit transparent
sind. Außerdem ist die Partnerbank Lang & Schwarz die einzige
Bank, die Zertifikate von Wikifolios emittiert. Dieser Umstand
erinnert an die Lehman-Pleite, bei der die Anleger alle Eier in ei-
nem Korb legten und einen tragischen Verlust hinnehmen muss-
ten. Darüber hinaus kann man nicht wissen, ob der Trader auf ei-
gene Rechnung Insidergeschäft betreibt. Dafür sei doch die Wahr-
scheinlichkeit groß, dass die Wertpapieraufsicht die unnormale
Kursbewegung durch die Transparenz schnell bemerke. Außer-
dem ist der Kunden-Service vom Wikifolio nur zwischen 9:00
und 17:00 Uhr erreichbar. Aber das Handeln bei Wikifolio kann
zu jeder Zeit getätigt werden und Kunden-Service kann benötigt
werden. Nicht zuletzt ist die IT-Sicherheit von Wikifolio zu kriti-
sieren. Ein Benachrichtigungsservice zu der verdächtigen Aktivi-
tät wäre sinnvoll.
6 Snack Content
[3]
In unserem Snack Content zeigt sich eine Szene, in der Lisa sich
als eine Lehrerin in der Freizeit für Börse interessiert und kein
Kapital hat, um ihre Handelsideen zu verwirklichen. Der Ange-
stellte Felix hat ein Kapital und möchte sein Geld vernünftig in-
vestieren. Jedoch hat er kein Fachwissen über die Börse. Wikifo-
lio kann eben diese Pain von Lisa und Felix lösen, indem es ihnen
eine freie und transparente Social-Trading-Plattform anbietet.
14
7 Business Model Innovation
Wikifolio kann das Geschäftsmodell in folgender Hinsicht erwei-
tern und verbessern. Zum einen hat Wikifolio stand heute einen
Emittenten, die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft. Im Grunde
bietet Wikifolio ein Finanzprodukt des Emittenten an. Jedoch
könnte Wikifolio durch weitere Emittenten ihr Angebot zukunfts-
sicher und attraktiver gestalten.
Trader können aktuell ihre eigene Strategie mit Kommentaren
versehen um Anleger ihre Strategie zu erläutern. Jedoch gibt es
keine Möglichkeit für den Anleger oder auch für andere Trader
unter einer Strategie eine Diskussion zuführen. Das Angebot einer
Diskussion kann ziemlich hilfreich für den Anleger sein um of-
fene Fragen beantworten zulassen. Ein Austausch von Informati-
onen und Erfahrungen wäre dabei auch eine Erweiterung die für
Einsteiger sowie Experten einen Nutzen bieten würde.
Durch ein Training der Trader und Anleger kann eine weitere In-
novation auf der Plattform angeboten werden. Dieses Training
kann sehr hilfreich für einen Neuling sein.
Wir möchten Wikifolio raten, die Informationen besser zu ord-
nen. Um an einzelne Informationen zu kommen muss man viele
einzelne Seiten aufsuchen. Eine bessere Struktur der Informatio-
nen ist für einen zukünftigen Wikifolio- Trader oder Anleger si-
cherlich hilfreich.
15
8 Gesamtbewertung
Das Geschäftsmodell von der Wikifolio AG setzt genau dort an,
wo herkömmliche Banken zu teuer und intransparent sind. Es ist
eine zukunftsweisende Alternative zum herkömmlichen Wertpa-
piergeschäft. Die Plattform gehört zweifellos zu den interessan-
testen Innovationen des Finanzmarkts seit 2012. Sie profitieren
dabei von geringen Gebühren, einer mehr oder weniger maxima-
len Transparenz und der Möglichkeit, aus der Erfahrung anderer
nachhaltig zu profitieren. Mit einer persönlichen Handelsstrategie
können Sie an die Börse gehen.
Für den Anleger bietet die Plattform einen großen Vorteil. Als
Anleger hat man Zugang zu vielfältigen Strategien. Der Anleger
kann mit geringem Aufwand sowie geringem Kapital viel errei-
chen, da diese Plattform neben einer Wikifolio-Suche mit vielen
Filtern ein Ranking der Top Wikifolio Zertifikate anbietet. Au-
ßerdem sind die Wikifolio-Zertifikate ohne weitere Kosten zu
verursachen weitgehend besichert. Die Besicherung verringert
das Emittenten Risiko aber schließt es nicht ganz aus.
Auch für den Trader bietet Wikifolio eine gute Alternative, da der
Trader innerhalb kürzester Zeit und ohne Kosten ein börsenno-
tiertes Finanzprodukt auflegen kann. Der Trader profitiert von ei-
nem Echtzeitkurs und kostenlosen Transaktionen. Jedoch ist die
kleine Prämie (0-50%) im Verhältnis zu der Arbeit die ein Trader
in seine Strategie (Wikifolio Zertifikate) steckt nicht ganz nach-
vollziehbar. Wikifolio verdient an den Strategien der Trader mehr
oder minimal gleichviel wie der Inhaber der Strategie.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass Social Trading ein Poten-
tial besitzt mittel- und langfristig wie die sozialen Netzwerke ge-
nutzt zu werden und damit ein Megatrend des 21. Jahrhunderts zu
werden. Der Komfort auf wikifolio.com, mit dem jedermann voll-
kommen anonym und kostenlos ein Top-Wikifolio ins eigene
Portfolio legen kann, spricht für sich. Allerdings ist diese Art der
Geldanlage etwas für intelligente Trader und Investoren.
iii
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 6.1: Wikifolio Snack Content [3] ............................13
Literaturverzeichnis
[1] „Wikifolio,“ [Online]. Available:
https://www.wikifolio.com/de/de/ueber-
wikifolio/firmengeschichte. [Zugriff am 16 04 2018].
[2] O. F. K. C. M. Gassmann, Geschäftsmodelle entwickeln, 55
innovative Konzepte mit dem St. Galler Business Model
Navigator, 2. Aufl. Hrsg., München: Hanser, 2017.
[3] [Online]. Available:
https://videos.mysimpleshow.com/7THawrlO8m .

Weitere ähnliche Inhalte

Was ist angesagt?

Sviluppare un percorso di Trasformazione Digitale
Sviluppare un percorso di Trasformazione DigitaleSviluppare un percorso di Trasformazione Digitale
Sviluppare un percorso di Trasformazione DigitaleNicola Mezzetti
 
Big Data at Geisinger Health System: Big Wins in a Short Time
Big Data at Geisinger Health System: Big Wins in a Short TimeBig Data at Geisinger Health System: Big Wins in a Short Time
Big Data at Geisinger Health System: Big Wins in a Short TimeDataWorks Summit
 
Mobile communication
Mobile communicationMobile communication
Mobile communicationAditya Sharat
 

Was ist angesagt? (6)

Lezione 8
Lezione 8Lezione 8
Lezione 8
 
Iptv slide
Iptv slideIptv slide
Iptv slide
 
4G wireless Network
4G wireless Network4G wireless Network
4G wireless Network
 
Sviluppare un percorso di Trasformazione Digitale
Sviluppare un percorso di Trasformazione DigitaleSviluppare un percorso di Trasformazione Digitale
Sviluppare un percorso di Trasformazione Digitale
 
Big Data at Geisinger Health System: Big Wins in a Short Time
Big Data at Geisinger Health System: Big Wins in a Short TimeBig Data at Geisinger Health System: Big Wins in a Short Time
Big Data at Geisinger Health System: Big Wins in a Short Time
 
Mobile communication
Mobile communicationMobile communication
Mobile communication
 

Ähnlich wie Das Geschäftsmodell von Wikifolio

Das Geschäftsmodell von Immocation
Das Geschäftsmodell von ImmocationDas Geschäftsmodell von Immocation
Das Geschäftsmodell von ImmocationMichael Groeschel
 
Marktstudie FinTech 2018 von Clairfield International
Marktstudie FinTech 2018 von Clairfield InternationalMarktstudie FinTech 2018 von Clairfield International
Marktstudie FinTech 2018 von Clairfield InternationalDirk Freiland
 
Marketing Cortal Consors V1.0
Marketing Cortal Consors V1.0Marketing Cortal Consors V1.0
Marketing Cortal Consors V1.0nort nort
 
Das Geschäftsmodell von N26
Das Geschäftsmodell von N26Das Geschäftsmodell von N26
Das Geschäftsmodell von N26Michael Groeschel
 
High Performance PMS - 1 Mio. Portfolios in weniger als 6 Minuten
High Performance PMS - 1 Mio. Portfolios in weniger als 6 MinutenHigh Performance PMS - 1 Mio. Portfolios in weniger als 6 Minuten
High Performance PMS - 1 Mio. Portfolios in weniger als 6 Minutenaixigo AG
 
Mehr als A-/B-/C-Kunden: Customer Lifetime Value-Modellierung beim Multishop-...
Mehr als A-/B-/C-Kunden: Customer Lifetime Value-Modellierung beim Multishop-...Mehr als A-/B-/C-Kunden: Customer Lifetime Value-Modellierung beim Multishop-...
Mehr als A-/B-/C-Kunden: Customer Lifetime Value-Modellierung beim Multishop-...Rising Media Ltd.
 
Co-Creation – business case by bsa Marketing
Co-Creation – business case by bsa MarketingCo-Creation – business case by bsa Marketing
Co-Creation – business case by bsa Marketingbsa Marketing
 
Match-Maker Ventures Company Presentation (Asia v1)
Match-Maker Ventures Company Presentation (Asia v1)Match-Maker Ventures Company Presentation (Asia v1)
Match-Maker Ventures Company Presentation (Asia v1)Ian Nguyen
 
The German FinTech Market
The German FinTech MarketThe German FinTech Market
The German FinTech MarketSemalytix
 
Reverse IPO Whitepaper - Überholspur an die Börse
Reverse IPO Whitepaper - Überholspur an die BörseReverse IPO Whitepaper - Überholspur an die Börse
Reverse IPO Whitepaper - Überholspur an die BörseYggdrasil SPAC 1 AG
 
White Paper: Web-Strategie erfolgreich planen und umsetzen
White Paper: Web-Strategie erfolgreich planen und umsetzenWhite Paper: Web-Strategie erfolgreich planen und umsetzen
White Paper: Web-Strategie erfolgreich planen und umsetzenJustRelate
 
Compliance Organisation Health Check
Compliance Organisation Health CheckCompliance Organisation Health Check
Compliance Organisation Health CheckTALOSCommunications
 
Verändertes Kundenverhalten im Finanzbereich - smava auf dem FiTech Gipfel 2011
Verändertes Kundenverhalten im Finanzbereich - smava auf dem FiTech Gipfel 2011Verändertes Kundenverhalten im Finanzbereich - smava auf dem FiTech Gipfel 2011
Verändertes Kundenverhalten im Finanzbereich - smava auf dem FiTech Gipfel 2011smava GmbH
 

Ähnlich wie Das Geschäftsmodell von Wikifolio (20)

Das Geschäftsmodell von Immocation
Das Geschäftsmodell von ImmocationDas Geschäftsmodell von Immocation
Das Geschäftsmodell von Immocation
 
Marktstudie FinTech 2018 von Clairfield International
Marktstudie FinTech 2018 von Clairfield InternationalMarktstudie FinTech 2018 von Clairfield International
Marktstudie FinTech 2018 von Clairfield International
 
Payoff express 2008 03
Payoff express 2008 03Payoff express 2008 03
Payoff express 2008 03
 
Marketing Cortal Consors V1.0
Marketing Cortal Consors V1.0Marketing Cortal Consors V1.0
Marketing Cortal Consors V1.0
 
Das Geschäftsmodell von N26
Das Geschäftsmodell von N26Das Geschäftsmodell von N26
Das Geschäftsmodell von N26
 
eVisionInvest Prospekt
eVisionInvest ProspekteVisionInvest Prospekt
eVisionInvest Prospekt
 
High Performance PMS - 1 Mio. Portfolios in weniger als 6 Minuten
High Performance PMS - 1 Mio. Portfolios in weniger als 6 MinutenHigh Performance PMS - 1 Mio. Portfolios in weniger als 6 Minuten
High Performance PMS - 1 Mio. Portfolios in weniger als 6 Minuten
 
Mehr als A-/B-/C-Kunden: Customer Lifetime Value-Modellierung beim Multishop-...
Mehr als A-/B-/C-Kunden: Customer Lifetime Value-Modellierung beim Multishop-...Mehr als A-/B-/C-Kunden: Customer Lifetime Value-Modellierung beim Multishop-...
Mehr als A-/B-/C-Kunden: Customer Lifetime Value-Modellierung beim Multishop-...
 
Co-Creation – business case by bsa Marketing
Co-Creation – business case by bsa MarketingCo-Creation – business case by bsa Marketing
Co-Creation – business case by bsa Marketing
 
MH_Fokus_1_2016
MH_Fokus_1_2016MH_Fokus_1_2016
MH_Fokus_1_2016
 
Crowdfunding, Mikrofinanzierung, Flattr & Co.
Crowdfunding, Mikrofinanzierung, Flattr & Co.Crowdfunding, Mikrofinanzierung, Flattr & Co.
Crowdfunding, Mikrofinanzierung, Flattr & Co.
 
PBC Payment Consulting
PBC Payment ConsultingPBC Payment Consulting
PBC Payment Consulting
 
Match-Maker Ventures Company Presentation (Asia v1)
Match-Maker Ventures Company Presentation (Asia v1)Match-Maker Ventures Company Presentation (Asia v1)
Match-Maker Ventures Company Presentation (Asia v1)
 
The German FinTech Market
The German FinTech MarketThe German FinTech Market
The German FinTech Market
 
Reverse IPO Whitepaper - Überholspur an die Börse
Reverse IPO Whitepaper - Überholspur an die BörseReverse IPO Whitepaper - Überholspur an die Börse
Reverse IPO Whitepaper - Überholspur an die Börse
 
White Paper: Web-Strategie erfolgreich planen und umsetzen
White Paper: Web-Strategie erfolgreich planen und umsetzenWhite Paper: Web-Strategie erfolgreich planen und umsetzen
White Paper: Web-Strategie erfolgreich planen und umsetzen
 
Compliance Organisation Health Check
Compliance Organisation Health CheckCompliance Organisation Health Check
Compliance Organisation Health Check
 
SCHUFA Jahresbericht 2011
SCHUFA Jahresbericht 2011SCHUFA Jahresbericht 2011
SCHUFA Jahresbericht 2011
 
Verändertes Kundenverhalten im Finanzbereich - smava auf dem FiTech Gipfel 2011
Verändertes Kundenverhalten im Finanzbereich - smava auf dem FiTech Gipfel 2011Verändertes Kundenverhalten im Finanzbereich - smava auf dem FiTech Gipfel 2011
Verändertes Kundenverhalten im Finanzbereich - smava auf dem FiTech Gipfel 2011
 
Stockist Italy presentation in German 2016
Stockist Italy presentation in German 2016 Stockist Italy presentation in German 2016
Stockist Italy presentation in German 2016
 

Mehr von Michael Groeschel

Projektbeschreibung "Data Issue Management im Master Data Management" 2022
Projektbeschreibung "Data Issue Management im Master Data Management" 2022Projektbeschreibung "Data Issue Management im Master Data Management" 2022
Projektbeschreibung "Data Issue Management im Master Data Management" 2022Michael Groeschel
 
Das Geschäftsmodell von Twilio
Das Geschäftsmodell von TwilioDas Geschäftsmodell von Twilio
Das Geschäftsmodell von TwilioMichael Groeschel
 
Das Geschäftsmodell von JetBrains
Das Geschäftsmodell von JetBrainsDas Geschäftsmodell von JetBrains
Das Geschäftsmodell von JetBrainsMichael Groeschel
 
Smart Cities - Welche Herausforderungen verbergen sich wirklich hinter diesem...
Smart Cities - Welche Herausforderungen verbergen sich wirklich hinter diesem...Smart Cities - Welche Herausforderungen verbergen sich wirklich hinter diesem...
Smart Cities - Welche Herausforderungen verbergen sich wirklich hinter diesem...Michael Groeschel
 
Das Geschäftsmodell von Shopify
Das Geschäftsmodell von ShopifyDas Geschäftsmodell von Shopify
Das Geschäftsmodell von ShopifyMichael Groeschel
 
Das Geschäftsmodell von Check24
Das Geschäftsmodell von Check24Das Geschäftsmodell von Check24
Das Geschäftsmodell von Check24Michael Groeschel
 
Das Geschäftsmodell von Pornhub
Das Geschäftsmodell von PornhubDas Geschäftsmodell von Pornhub
Das Geschäftsmodell von PornhubMichael Groeschel
 
Projektbeschreibung "E-Commerce Insights Plattform für den SAP Store" 2020
Projektbeschreibung "E-Commerce Insights Plattform für den SAP Store" 2020Projektbeschreibung "E-Commerce Insights Plattform für den SAP Store" 2020
Projektbeschreibung "E-Commerce Insights Plattform für den SAP Store" 2020Michael Groeschel
 
Process Mining: Konzept und Anwendung
Process Mining: Konzept und AnwendungProcess Mining: Konzept und Anwendung
Process Mining: Konzept und AnwendungMichael Groeschel
 
Das Geschäftsmodell von Doozer
Das Geschäftsmodell von DoozerDas Geschäftsmodell von Doozer
Das Geschäftsmodell von DoozerMichael Groeschel
 
Das Geschäftsmodell von Klarna
Das Geschäftsmodell von KlarnaDas Geschäftsmodell von Klarna
Das Geschäftsmodell von KlarnaMichael Groeschel
 
Das Geschäftsmodell von Spendit
Das Geschäftsmodell von SpenditDas Geschäftsmodell von Spendit
Das Geschäftsmodell von SpenditMichael Groeschel
 
Machbarkeitsstudie: Innovation Management Tool (BASF, Hochschule Mannheim), 2019
Machbarkeitsstudie: Innovation Management Tool (BASF, Hochschule Mannheim), 2019Machbarkeitsstudie: Innovation Management Tool (BASF, Hochschule Mannheim), 2019
Machbarkeitsstudie: Innovation Management Tool (BASF, Hochschule Mannheim), 2019Michael Groeschel
 
Das Geschäftsmodell von Chefkoch
Das Geschäftsmodell von ChefkochDas Geschäftsmodell von Chefkoch
Das Geschäftsmodell von ChefkochMichael Groeschel
 
Evaluierung von NoSQL-Datenbanksystemen
Evaluierung von NoSQL-DatenbanksystemenEvaluierung von NoSQL-Datenbanksystemen
Evaluierung von NoSQL-DatenbanksystemenMichael Groeschel
 
Das Geschäftsmodell von Teekampagne
Das Geschäftsmodell von TeekampagneDas Geschäftsmodell von Teekampagne
Das Geschäftsmodell von TeekampagneMichael Groeschel
 
Das Geschäftsmodell von Plotagon
Das Geschäftsmodell von PlotagonDas Geschäftsmodell von Plotagon
Das Geschäftsmodell von PlotagonMichael Groeschel
 
Entscheidungsmanagement: Übungsaufgabe zur Decision Model and Notation (DMN)
Entscheidungsmanagement: Übungsaufgabe zur Decision Model and Notation (DMN)Entscheidungsmanagement: Übungsaufgabe zur Decision Model and Notation (DMN)
Entscheidungsmanagement: Übungsaufgabe zur Decision Model and Notation (DMN)Michael Groeschel
 
Process Analysis with Process Mining
Process Analysis with Process MiningProcess Analysis with Process Mining
Process Analysis with Process MiningMichael Groeschel
 
Modeling the Business Model and Business Strategy – Conception and Implementa...
Modeling the Business Model and Business Strategy – Conception and Implementa...Modeling the Business Model and Business Strategy – Conception and Implementa...
Modeling the Business Model and Business Strategy – Conception and Implementa...Michael Groeschel
 

Mehr von Michael Groeschel (20)

Projektbeschreibung "Data Issue Management im Master Data Management" 2022
Projektbeschreibung "Data Issue Management im Master Data Management" 2022Projektbeschreibung "Data Issue Management im Master Data Management" 2022
Projektbeschreibung "Data Issue Management im Master Data Management" 2022
 
Das Geschäftsmodell von Twilio
Das Geschäftsmodell von TwilioDas Geschäftsmodell von Twilio
Das Geschäftsmodell von Twilio
 
Das Geschäftsmodell von JetBrains
Das Geschäftsmodell von JetBrainsDas Geschäftsmodell von JetBrains
Das Geschäftsmodell von JetBrains
 
Smart Cities - Welche Herausforderungen verbergen sich wirklich hinter diesem...
Smart Cities - Welche Herausforderungen verbergen sich wirklich hinter diesem...Smart Cities - Welche Herausforderungen verbergen sich wirklich hinter diesem...
Smart Cities - Welche Herausforderungen verbergen sich wirklich hinter diesem...
 
Das Geschäftsmodell von Shopify
Das Geschäftsmodell von ShopifyDas Geschäftsmodell von Shopify
Das Geschäftsmodell von Shopify
 
Das Geschäftsmodell von Check24
Das Geschäftsmodell von Check24Das Geschäftsmodell von Check24
Das Geschäftsmodell von Check24
 
Das Geschäftsmodell von Pornhub
Das Geschäftsmodell von PornhubDas Geschäftsmodell von Pornhub
Das Geschäftsmodell von Pornhub
 
Projektbeschreibung "E-Commerce Insights Plattform für den SAP Store" 2020
Projektbeschreibung "E-Commerce Insights Plattform für den SAP Store" 2020Projektbeschreibung "E-Commerce Insights Plattform für den SAP Store" 2020
Projektbeschreibung "E-Commerce Insights Plattform für den SAP Store" 2020
 
Process Mining: Konzept und Anwendung
Process Mining: Konzept und AnwendungProcess Mining: Konzept und Anwendung
Process Mining: Konzept und Anwendung
 
Das Geschäftsmodell von Doozer
Das Geschäftsmodell von DoozerDas Geschäftsmodell von Doozer
Das Geschäftsmodell von Doozer
 
Das Geschäftsmodell von Klarna
Das Geschäftsmodell von KlarnaDas Geschäftsmodell von Klarna
Das Geschäftsmodell von Klarna
 
Das Geschäftsmodell von Spendit
Das Geschäftsmodell von SpenditDas Geschäftsmodell von Spendit
Das Geschäftsmodell von Spendit
 
Machbarkeitsstudie: Innovation Management Tool (BASF, Hochschule Mannheim), 2019
Machbarkeitsstudie: Innovation Management Tool (BASF, Hochschule Mannheim), 2019Machbarkeitsstudie: Innovation Management Tool (BASF, Hochschule Mannheim), 2019
Machbarkeitsstudie: Innovation Management Tool (BASF, Hochschule Mannheim), 2019
 
Das Geschäftsmodell von Chefkoch
Das Geschäftsmodell von ChefkochDas Geschäftsmodell von Chefkoch
Das Geschäftsmodell von Chefkoch
 
Evaluierung von NoSQL-Datenbanksystemen
Evaluierung von NoSQL-DatenbanksystemenEvaluierung von NoSQL-Datenbanksystemen
Evaluierung von NoSQL-Datenbanksystemen
 
Das Geschäftsmodell von Teekampagne
Das Geschäftsmodell von TeekampagneDas Geschäftsmodell von Teekampagne
Das Geschäftsmodell von Teekampagne
 
Das Geschäftsmodell von Plotagon
Das Geschäftsmodell von PlotagonDas Geschäftsmodell von Plotagon
Das Geschäftsmodell von Plotagon
 
Entscheidungsmanagement: Übungsaufgabe zur Decision Model and Notation (DMN)
Entscheidungsmanagement: Übungsaufgabe zur Decision Model and Notation (DMN)Entscheidungsmanagement: Übungsaufgabe zur Decision Model and Notation (DMN)
Entscheidungsmanagement: Übungsaufgabe zur Decision Model and Notation (DMN)
 
Process Analysis with Process Mining
Process Analysis with Process MiningProcess Analysis with Process Mining
Process Analysis with Process Mining
 
Modeling the Business Model and Business Strategy – Conception and Implementa...
Modeling the Business Model and Business Strategy – Conception and Implementa...Modeling the Business Model and Business Strategy – Conception and Implementa...
Modeling the Business Model and Business Strategy – Conception and Implementa...
 

Das Geschäftsmodell von Wikifolio

  • 1. Das Geschäftsmodell von wikifolio Beschreibung, Value Proposition Canvas, Business Model Canvas, Patterns gemäß dem St. Galler Business Model Navigator V 1.0, 4.5.2018
  • 2. Geschäftsmodell – wikifolio Shuang Qiu, Tobias Jünemann, Sufjan Ben Taarit, Daud Nasir Fakultät für Informatik (E-Business Sommersemester 2018) 03.05.2018 Betreuer: Prof. Dr. Michael Gröschel
  • 3. ii Inhalt 1 Unternehmen ........................................................................1 2 Value Proposition Canvas ....................................................2 3 Business Model Canvas........................................................6 4 Einordnung des Geschäftsmodells .....................................10 4.1 Wikifolio – eine Social-Trading-Plattform.................10 4.2 Das Geschäftsmodell vom Wikifolio..........................10 5 Annahmen und offene Fragen ............................................13 6 Snack Content.....................................................................13 7 Business Model Innovation................................................14 8 Gesamtbewertung...............................................................15 Abbildungsverzeichnis .............................................................. iii Literaturverzeichnis................................................................... iii
  • 4. 1 1 Unternehmen Wikifolio ist eine Social-Trading-Plattform, die als GmbH ge- gründet wurde und inzwischen eine Aktiengesellschaft ist. Schon 2008 hatte der Gründer Andreas Kern ein Konzept entwickelt, das Finanzprodukte nicht mehr nur für professionelle Trader, sondern für jeden zugänglich machen sollte. Er erkannte, dass in Zeiten von Sozialen Medien neue Möglichkeiten für Mitbestimmung, Transparenz und Vielfalt bei Investitionsmöglichkeiten entste- hen. Nachdem sich die ersten 2 Jahre, durch die Finanzkrise 2008 schwierig gestalteten, ging es 2011 mit dem Handelsblatt Kon- zern als ersten Investor weiter. Als nächstes wurde eine enge Part- nerschaft mit dem Hause Lang & Schwarz als Emissionshaus ge- schlossen. Durch diese Partnerschaft werden die zunächst fiktiven Wikifolio Muster-Depots an der Börse Stuttgart gelistet. Seit 2012 kann man so Wikifolio-Zertifikate handeln. Nach der Partnersuche und dem Aufstellen einer soliden rechtli- chen Grundlage, haben sich zwischen 2012 und 2014 mehr als 30.000 Nutzer registriert, 6.500 Wikifolios wurden publiziert, über 1.750 Wikifolio-Zertifikate emittiert und rund 260 Millionen Euro investiert. [1] Auch das Wikifolio Netzwerk wurde mit neuen Partnern stark ausgebaut. In Deutschland, Österreich und in der Schweiz können Wikifolio-Zertifikate gehandelt werden. In Zukunft ist die Expansion in weitere europäische Länder ge- plant. Wikifolio gehört heute zu den führenden Social-Trading- Plattformen. [1]
  • 5. 2 Customer Jobs 2 Value Proposition Canvas Pains Gains Products & Services Gain Creators Pain Relievers - Zusammenbringen von Tradern und Anlegern - Performance und Aktionen der Trader jederzeit sichtbar - Hohe Transparenz von Performance und Transaktionen der Trader - Große Auswahl an verschiedenen Investmentstrategien - Ranglisten und Filtereinstellungen - niedrige Zinsen - Inflation - Kosten - Risiko bei Kapitalanlage - Kursentwicklungen schwer einzuschätzen - Finanzgeschäfte zu zeitaufwän- dig - Wikifolio Website - Zertifikate - Versicherung - geringe Gebühren - Bewertungen der Trader - Transparenz der Transaktionen - Hinweise mit Risikoeinstufung - keine starren Öffnungszeiten und Anfahrtswege - Geld gewinnbringend Anlegen - Anleger für die eigene Anlagestartegie finden - Informationen einholen / verbreiten - Einnahmen durch Kapitalanlage - Transparenz - Auswahl unterschiedlichster Anlagestrategien - Kapitalanlage auch ohne Fachwissen - Trader finden Anleger / Anleger finden Trader
  • 6. 3 In dem Value Proposition Canvas schaut man sich die Customer Segments und die Value Proposition des Business Model Canvas genauer an. Es werden im Folgenden die Customer Jobs, die Pains und die Gains der Customer Segments und die Products & Ser- vices, die Pain Relivers und die Gain Creators der Value Proposi- tion beschrieben. Customer Jobs Als erstes werden die Customer Jobs genauer betrachtet. Es gilt hier, die Aufgaben der Kunden zu beschreiben. Die Kunden von Wikifolio möchten in Zertifikate investieren, welche an der Börse Stuttgart gehandelt werden. Das angelegte Kapital soll mit einem geringen Risiko Gewinne abwerfen. Ein Kundensegment möchte Anleger für ihre Anlagestrategie finden, damit die Strategie in Form eines Zertifikats an der Börse gehan- delt wird. Die Kunden möchten Informationen über den Finanzmarkt, An- lagestrategien und einzelne Transaktionen verbreiten oder einho- len. Pains Die Pains beschreiben die Probleme, Schwierigkeiten, Kosten und negative Emotionen die beim Erledigen der Customer Jobs, aus Kundensicht auftreten. Die Zinsen sind derzeit sehr niedrig, sodass viele Menschen ihr Kapital nicht mehr klassisch auf einem Girokonto parken wollen. Zu den niedrigen Zinsen kommt noch die Inflation hinzu. Die Kosten, um Zertifikate die an der Börse gehandelt werden, zu erwerben, sind für viele Kunden abschreckend. Das noch größere Problem haben die Kunden, wenn sie ihre eigene Anlagestrategie an die Börse bringen wollen. Die Kosten und der zeitliche Auf- wand übersteigt bei den meisten die Toleranzgrenze. Ein weiteres Problem für Kunden stellt der relativ unübersichtli- che Finanzmarkt dar. Die Kursentwicklungen sind für Laien nur sehr schwer vorherzusagen und das Risiko schreckt viele Kunden ab. Gains Die Gains beschreiben Wünsche, Nutzen und Vorteile, die der Kunde erwartet, wenn er einer seiner Customer Jobs erledigt.
  • 7. 4 Wikifolio ist eine Two-sided Plattform, die auf beiden Seiten ei- nen Nutzen schafft. Trader können ihre Strategie, durch Anleger, die in ihr Zertifikat investieren, an die Börse bringen. Investoren haben die Auswahl an einer Vielzahl von Anlagestrategien. Dabei sind die Anlagestrategien bewertet und sie können in einer Rang- liste aufgelistet werden. Filtereinstellungen erleichtern das Su- chen einer zum Nutzer passenden Strategie. Da die Plattform es vielen Tradern ermöglicht eine Strategie zu veröffentlichen, die später an der Börse gehandelt werden kann, gibt es auch für An- leger neue Möglichkeiten ihr Kapital anzulegen. So kann z. B. auch in erfolgreiche Nischenprodukte, Kapital angelegt werden. Die Kunden suchen nach einer Möglichkeit ohne großes Risiko Geld anzulegen und Rendite zu erwirtschaften. Des Weiteren wünschen sich die Kunden eine große Transparenz von Transak- tionen, Flexibilität, 24/7 Service und eine Kostenersparnis gegen- über klassischer Bankgeschäfte. Kunden wollen eine leichte und übersichtliche Lösung, um ihr Geld am Finanzmarkt selbstständig verwalten zu können. Als Trader kann man für seine Strategie Anleger finden und somit sein fiktives Musterdepot in ein Zertifikat, das an der Börse ge- handelt wird umwandeln. Bei Erfolg des Zertifikats erhält der Trader eine Erfolgsprämie. Ein Teil der Kunden möchte ihre Informationen teilen, um ihre Anlagestrategie erfolgreich zu vermarkten. Der andere Teil möchte dieselben Informationen konsumieren, um entweder nur Informationen einzuholen oder um mithilfe der Informationen Geld anzulegen. Products & Services Die Products & Services beschreiben mit welchen Produkten und Dienstleistungen ein Kundennutzen erzeugt wird. Die Wikifolio Website erzeugt hierbei den größten Kundennut- zen, da sie Trader und Anleger vermittelt. Die Zertifikate und Musterdepots gehören ebenfalls wie die Versicherung zu den nut- zenstiftenden Produkten und Dienstleistungen. Pain Relievers Die Pain Relivers beschreiben, wie die Products & Services die Probleme der Kunden lösen. Durch fiktive Musterdepots und geringe Gebühren werden die Kosten für die Kunden relativ niedrig gehalten. Ranglisten und Filterfunktionen unterstützen die Kunden bei einer effektiven und benutzerfreundlichen Suche nach einer passenden Anlagestrate- gie. Zusätzlich helfen die Bewertungen der Trader, den Kunden sich für ein erfolgversprechendes Zertifikat zu entscheiden. Die
  • 8. 5 Transparenz über jede Transaktion beruhigt die Kunden. Durch die Risikoeinstufungen der Zertifikate können die Kunden, die in ein risikoarmes Zertifikat Geld anlegen möchten, risikoarme von risikoreichen Produkten unterscheiden. Gain Creators Die Gain Creators beschreiben wie man den Nutzen für den Kun- den erzeugt. Die Wikifolio Platform bringt Trader und Anleger zusammen. Dabei sind die Performance und Aktionen der Trader gut nach- vollziehbar und jederzeit sichtbar. Es gibt eine sehr große Aus- wahl an unterschiedlichen Anlagestrategien. Auch unkonventio- nelle Strategien kann man auf der Seite finden, sodass jeder Kunde eine für sich passende Strategie aussuchen kann. Durch die Ranglisten und Filtereinstellungen wird der Kunde bei der Suche unterstützt.
  • 9. 6 3 Business Model Canvas Key Partners Key Activities Value Propositions Customer Relationships Customers Segments Lang & Schwarz (= Emittentin der “wikifolio”-Zertifikate und Produktanbieter) Börse Stuttgart (= Handelsplatz für die wikifolio-Zertifikate) Handelsblatt (= Finanzinvestor und Medien-/Werbe-Partner) Produktanbieter: - HSBC Trinkaus & Burkhardt - Société Générale - UBS Medien-/Werbe-Partner: - OnVista - wallstreet:online - Finanzen100 - cash.ch - Börse Online - Neue Zürcher Zeitung (NZZ) - Börse Social Network - €uro Akademie - finanztreff.de - Guidants Broker-Partner: - Consorsbank - comdirect - cash.ch - S Broker - Hello bank! - 1822direkt - flatex Trader: - Carovus Communication & Finance - SdK & AnlegerPlus - TRENDLINK - Börse Social Network - Social-Trading-Plattform bauen, warten, verwalten und weiterentwickeln - Finanzprodukte (z.B. Anleihen und Aktien) für Musterportfolios akquirieren - Emittenten für die “wikifolio”- Zertifikate akquirieren - Handelsplätze für die “wikifolio”- Zertifikate erschießen - Bekanntheit durch Medien-/Werbe- Partner steigern - Anreize (z.B. Gewinnbeteiligung) für Trader schaffen Anleger: - Transparenz - Geringer Zeitaufwand - Große Gewinnspannen möglich - Zugang zu den besten Handelsideen - Mix aus vielen verschiedenen Finanzprodukten - Einstufung der Strategien in verschiedene Kategorien - Bewertung und Ranking von Musterportfolios - “wikifolio”-Zertifikate sind versichert - Faire Gebühren Trader: - Transparenz - Börsen notiertes Finanzprodukt aufzulegen ohne große Kosten und lange Wartezeiten - Erfolgsprämie - mehr als 250.000 Aktien, ETPs und strukturierten Produkten von Lang & Schwarz, HSBC Trinkaus, Société Générale und UBS - Keine Transaktionskosten - Reale Marktdaten (live) - Communities - Automatisierte Plattform zur Selbstbedienung - Einbindung von Brokern - Kontakt zwischen Anlegern und Tradern - Bei Fragen zur Plattform persönlicher Kontakt (Telefon, Mail, Chat) - Tutorials (in Textform und als Lern-Videos) - Finanzsektor - Private Anleger - Trader - Vermögensverwalter Key Resources Channels - Finanzprodukte für die Musterportfolios - Mindestens eine Emittentin für die “wikifolio”-Zertifikate - Mindestens einen Handelsplatz für die “wikifolio”-Zertifikate - Aktive Trader - Online Auftritt (Social-Trading- Plattform) - Medien-/Werbe-Partnern (größter: Handelsblatt) - Broker-Partnern - Kanal auf youtube.com - Facebook - Blog - Google Adwords - Telefon - E-Mail - Live-Chat Cost Structure Revenue Streams - Personal - Emitter der “wikifolio”-Zertifikate - Büro (inkl. aller Nebenkosten) - Erfolgsprämien für Trader - Hardware (PCs, Notebooks und Server) - (ggf. Börsengebühren) - Online-Auftritt - (ggf. Broker-Partner) - Werbung - Plattformnutzung und Transaktionen sind kostenfrei - wikifolio-Zertifikategebühr beträgt bis zu 0,95 Prozent p.a. und wir täglich anteilsmäßig verrechnet - Performancegebühr zwischen 0 und 30 Prozent (Berechnung nach High-Watermark- Prinzip). Die Performancegebühr wird zwischen wikifolio.com und dem Trader aufgeteilt.
  • 10. 7 Das Business Model Canvas von Wikifolio ist sehr facettenreich, da Wikifolio sich als Social-Trading-Plattform sowohl an private Anleger und Hobby-Trader wie auch an professionelle Trader richtet. Im Folgenden werden die einzelnen Bereiche des Busi- ness Model Canvas für Wikifolio analysiert. Das Customers Segments (Zielgruppe) von Wikifolio ist der Fi- nanzsektor. Wikifolio will für private Anleger eine Alternative zu konventionellen Anlageformen der traditionellen Banken sein. Hierzu sollen Trader (interessierte Anleger in der Rolle eines Tra- ders oder professionelle Trader) fiktive Musterdepots erzeugen und managen, welche wiederum die Grundlage für börsennotierte Zertifikate sind. Die Zertifikate können wiederum über Broker er- worben werden. Durch wachsende Bekanntheit von Wikifolio sind inzwischen auch Vermögensverwalter an dem Konzept inte- ressiert. Die Customer Relationships (Kundenbeziehung) findet in erster Linie über die Wikifolio-Plattform statt. Die Plattform ist voll au- tomatisiert und daher auf Selbstbedienung optimiert. Die einzel- nen Trader sind für die Musterdepots verantwortlich und können ihrer Anleger-Community über die Plattform Neuigkeiten zu- kommen lassen. Wikifolio lässt den Tradern freie Hand bei der Gestaltung der Musterdepots. Zum Kennenlernen der Plattform Funktionalität stehen umfangreiche Schritt-für-Schritt Anleitun- gen zur Verfügung. Sollten Trader oder Anleger Probleme bzw. Fragen haben, so können sie einen persönlichen Kontakt über Te- lefon, Mail oder Live-Chat zu Mitarbeitern von Wikifolio aufneh- men. Durch das Selbstbedienungskonzept und das Einbinden von Online-Brokern wird der Erwerb von Zertifikaten besonders kom- fortabel und wenig zeitaufwendig gestaltet. Als Channels (Vertriebs- und Kommunikations-Kanäle) setzt Wikifolio ganz auf moderne Kommunikationskanäle. Wichtigster Kanal ist der eigene Social-Trading-Plattform (Online Auftritt). Sie dient als Hauptvertriebs- und Kommunikationsweg. In der Plattform ist auch ein Blog von Wikifolio zu finden. Um neue Kunden auf sich aufmerksam zu machen erscheinen in regelmä- ßigen Abständen Artikel über Wikifolio bei ihren Medien- und Werbepartnern (z.B. dem Handelsblatt). Auch bei ihren Broker- Partnern wird Werbung für Wikifolio gemacht. In den sozialen Medien wie Facebook und Youtube ist Wikifolio ebenfalls ver- treten. Bei bestimmten Suchbegriffen auf Google schaltet Wikifo- lio Werbung mittels Google Adwords. Haben mögliche Interes- senten Fragen, so können sie direkt mit einem Mitarbeiter via Te- lefon, Mail oder Live-Chat Kontakt aufnehmen.
  • 11. 8 Die Value Propositions (Nutzer-Versprechen) von Wikifolio kann in zwei große Kategorien aufgeteilt werden - die Verspre- chen an Anleger und die Versprechen an Trader. Anleger sollen auf Wikifolio transparente Anlagemöglichkeiten vorfinden. Transparenz bedeutet für Wikifolio dass der Anleger Neuigkeiten von dem Trader erfährt und den gesamten Inhalt an Anlagen mit allen Käufen und Verkäufen im Depot einsehen kann. Des Wei- teren will Wikifolio Anlegern ermöglichen, mit geringem Zeit- aufwand möglichst große Gewinnspannen für sein Geld zu erwirt- schaften. Der Anleger bekommt über vorsortierte Übersichten Zugang zu den besten Handelsideen auf Wikifolio. Ein Mix aus vielen verschiedenen Finanzprodukten soll dafür sorgen, dass das Risiko gestreut werden kann und für möglichst jeden Anleger ein interessantes Zertifikat zur Verfügung steht. Die Einstufung der Strategien in verschiedene Kategorien soll weniger erfahrenen Anlegern die Übersicht und den Risikograd erleichtern. Die An- leger können auf der Plattform die verschiedenen Handelsideen bewerten und so anderen Anlegern bei ihrer Entscheidungsfin- dung helfen. Wikifolio wirbt mit einer Versicherung für die Zer- tifikate und einem fairen Gebührenmodell für die Anleger. Trader können aus mehr als 250.000 Aktien, ETPs und struktu- rierten Produkten von Lang & Schwarz, HSBC Trinkaus, Société Générale und UBS wählen um ihr Musterdepot zu bestücken. Da die Musterdepots virtuell und ohne echtes Geld arbeiten, fallen keine Transaktionskosten an. Gleichzeitig werden von Wikifolio reale Marktdaten zur Verfügung gestellt. Sollte das Musterdepot genügend Unterstützer finden und daraus ein Zertifikat erzeugt werden erhält der Trader eine Erfolgsprämie bei positiver Kurs- entwicklung. Da der Mittelpunkt von Wikifolio ihre Social-Trading-Plattform ist sind ihre Schlüsselaktivitäten (Key Activities) vor allem die Entwicklung der Plattform. Neben der reinen Softwareentwick- lung müssen aber auch Finanzprodukte (z.B. Anleihen und Ak- tien) für die Musterportfolios akquiriert werden, neue Emittenten für die “wikifolio”-Zertifikate gefunden und neue Handelsplätze für die “wikifolio”-Zertifikate erschlossen werden. Damit die An- leger und Trader auf der Welt wissen, dass es Wikifolio überhaupt gibt muss die Bekanntheit durch Medien-/Werbe-Partner gestei- gert werden. Um für die Anleger attraktive Musterdepots zu ha- ben müssen viele Trader mit verschiedenen Strategien auf die Plattform kommen. Um dies zu erreichen müssen Anreize (z.B. Gewinnbeteiligung) für Trader geschaffen werden.
  • 12. 9 Daraus folgt, dass die wichtigsten Schlüsselressourcen (Key Re- sources) daher die Finanzprodukte für die Musterportfolios, min- destens eine Emittentin für die “wikifolio”-Zertifikate, mindes- tens einen Handelsplatz für die Zertifikate und viele aktive Trader mit innovativen Ideen sind. Wikifolio besitzt sehr viele Schlüsselpartner (Key Partners). Die wichtigsten drei Partner sind Lang & Schwarz als Emittentin der “wikifolio”-Zertifikate, die Börse Stuttgart als Handelsplatz für die “wikifolio”-Zertifikate und das Handelsblatt als erster großer Finanzinvestor. Alle anderen Schlüsselpartner können in vier ver- schiedene Kategorien unterteilt werden: Produktanbieter, Me- dien- und Werbe-Partner, Trader und Broker-Partner. Die Pro- duktanbieter von Wikifolio sind Lang & Schwarz, HSBC Trinkaus & Burkhardt, Société Générale und UBS. Als Medien- und Werbe-Partner konnte Wikifolio für sich das Handelsblatt, OnVista, wallstreet:online, Finanzen100, cash.ch, Börse Online, Neue Zürcher Zeitung (NZZ), Börse Social Network, €uro Aka- demie, finanztreff.de und den Guidants gewinnen. Neben Privat- personen als Trader sind auf der Plattform auch Carovus Commu- nication & Finance, SdK & AnlegerPlus, TRENDLINK und Börse Social Network vertreten. Des Weiteren hat Wikifolio Part- nerschaften mit folgenden Broker Partnern geschlossen: Consorsbank, comdirect, cash.ch, S Broker, Hello bank!, 1822di- rekt und flatex. Die größten Kostenfaktoren (Cost Structure) von Wikifolio dürften neben den klassischen Kosten eines jeden Unternehmens (Personalkosten und Bürokosten inkl. aller Nebenkosten) vor al- lem durch den Unterhalt der Plattform entstehen. Hier werden vor allem die Entwicklung und das Hosting große Kosten verursa- chen. Für das Veröffentlichen und Bereitstellen der “wikifolio”- Zertifikate muss Wikifolio ebenfalls zahlen. Auch Werbung und Medienarbeit werden entsprechende Kosten verursachen. Inwie- weit weitere Partner Kosten verursachen ist nicht genauer fest- stellbar. Den Kosten gegenüber stehen die Einnahmequellen (Revenue Streams). Wikifolio hat sich entschieden für die allgemeine Nut- zung der Plattform keine Nutzungsgebühren zu verlangen. Geld verdient Wikifolio ausschließlich mit einer Zertifikatsgebühr und einer Performancegebühr. Die Zertifikatsgebühr beträgt 0,95 Pro- zent p.a.. Die Performancegebühr liegt zwischen 0 und 30 Prozent und wird nach dem High-Watermark-Prinzip berechnet. Die Per- formancegebühr muss sich Wikifolio mit dem Trader teilen.
  • 13. 10 4 Einordnung des Geschäftsmo- dells 4.1 Wikifolio – eine Social-Trading-Plattform Social-Trading-Plattform ist wie Facebook und Twitter ein Sozi- ales-Netzwerk bloß für Börsenhandel. Wikifolio zeichnet sich als eine solche Plattform aus, indem sie die Anleger und die Trader weltweit anbindet und das Geldanlegen im Vergleich mit der her- kömmlichen Investition demokratisiert wird. Diese Demokrati- sierung ist geprägt von der starken Transparenz der Trades, Stra- tegien und der Performance. Man kann hier nicht nur Wikifolios ansehen, analysieren, kommentieren, sondern auch in ein eigenes Konto kopieren. Gleichzeitig wird die Natur der Menschen, dass sie gerne der Herde folgen und die Schwarmintelligenz der Trader gut ausgenutzt. 4.2 Das Geschäftsmodell vom Wikifolio Nach dem St. Galler Business Model Navigator: „90 Prozent aller neuen Geschäftsmodelle sind nicht wirklich neu, sondern basie- ren auf 55 bestehenden Mustern. Kreatives Imitieren von Ge- schäftsmodellen aus anderen Branchen befähigt Unternehmen, in der eigenen Branche Innovationsführer zu werden. Wichtig ist hierbei das Prinzip ‚Kapieren geht vor Kopieren’.“ [2, p. 12] Wie die meisten Geschäftsmodelle besteht das Geschäftsmodell von der Social-Trading-Plattform Wikifolio auch aus der Rekom- bination von den bestehenden unterscheidbaren Geschäftsmodel- len. Aus den 55 Mustern haben wir folgende Modelle für Wikifo- lio identifiziert:  Aikido  Digitalization  E-Commerce  Freemium  Longtail  Performance-based Contracting  Revenue Sharing
  • 14. 11  Two-Sided Market Bei dem Pattern Aikido handelt sich darum, die Stärken der Wett- bewerber in ihre Schwäche umzuwandeln. Während die präsenten Banken den Kunden Face-To-Face über ihre Investitionsangebote beraten, bietet Wikifolio lediglich eine Online-Plattform/einen Marktplatz an, wo sich Anleger und Trader online treffen und über die Depots frei handeln können. Hier ist zwar die persönliche Verkaufsbetreuung ausgeblieben, aber die Kunden können sich mit wenigen Mausklicks über die Investitionsangebote informie- ren. Man kann sich auch zu Hause jeder Zeit selbstständig nach den aktuellen Kursentwicklungen erkundigen, ohne an die Öff- nungszeit zu denken. Alle Informationen, die ein Verkaufsperso- nal anbieten kann, werden hier auch angeboten, sogar transparen- ter Wikifolio benutzt das Pattern Digitalization. Ein physischer Marktplatz wird hier in einer virtuellen Plattform digitalisiert. Diese Plattform tritt nach außen als Social Trading auf und bietet deshalb ein Social-Netzwerk für Händler. Der Trader kann hier seine Handelsstrategien transparent und vergleichbar veröffentli- chen, während der Anleger über die Ideen der Trader kommentie- ren und den Tradern folgen kann. Die Techniken sind nicht nur im Bereich Kommunikation, sondern auch bei der Suche-Funk- tion und Datenanalyse eingesetzt. Dadurch kann man über die Auswahl der Suchkriterien die Information über bestimmtes Wi- kifolio mit Kennzahlen sekundenschnell aus der Datenbank auf- rufen. Da die geschäftlichen Transaktionen, der Informationsaus- tausch und Service & Support bei Wikifolios ausschließlich über Telekommunikationsnetze abgewickelt werden, ordnen wir Wi- kifolio gleichzeitig auch dem Modell E-Commerce zu. Auch das Pattern Freemium wird bei Wikifolio strategisch ein- gesetzt. Als Anleger kann man die Funktionen von der Plattform zunächst mal völlig kostenlos benutzen und jeden Schritt der auf Wikifolio registrierten Trader gratis verfolgen. Dadurch werden die Kundeninteressen geweckt und die Kundenakzeptanz getestet. Erst wenn man sich finanziell beteiligen und Geld mit Wikifolio vermehren will, ist die Gebühr fällig. Durch die offene Social-Trading-Plattform Wikifolio werden weltweite Talente, die das Können von einem Bankberater be- herrschen, zusammengeführt. Die große Angebotspalette steigert die Chance, dass der Anleger nach Belieben individuelle Ni- schenstrategien finden kann. Damit kann theoretisch ein großer Gewinn durch wenige Wikifolios erreicht werden. Darüber hin- aus können die Anleger durch die Nischen-Wikifolios schnell auf
  • 15. 12 die unerwarteten politischen oder wirtschaftlichen Änderungen reagieren und ihr Kapital vor dem Kurssturz gut schützen. Wi- kifolios hat den Brexit überlebt und hatte sich laut dem Wikifolio- Gründer Andreas Kern im Vergleich zum DAX sehr gut geschla- gen. Dies entspricht dem Modell Longtail. Bei Wikifolio bezahlt man keine Verwaltungsgebühr. Der größte Anteil der für den Anleger zu bezahlenden Gebühren ist die Per- formancegebühr, welche durchschnittlich ca. 10 bis 15% vom Ge- winn beträgt. Diese Gebühr ist nur dann fällig, wenn ein Wikfolio seinen bisherigen Höchststand übersteigt (High-Water Mark). In dieser Hinsicht setzt Wikifolio auf das Modell Performance-ba- sed Contracting. Die Performancegebühr wird zwischen Wikifolio und dem jewei- ligen Trader aufgeteilt. Diese kann je nach Anlagevolumen in dem betreffenden Wikifolio-Zertifikat bis zu 50 % betragen. Da die Handelsstrategien von dem Trader unmittelbar für die Um- satzsteigerung entscheidend sind, und der Trader die von Wikifo- lio angebotenen technischen Möglichkeiten und Informationen nutzen und auf seinen Bekanntheitsgrad erzielen kann, wird hier eine Win-Win-Situation ermöglicht. Dieses Geschäftsmodell be- titelt man als Revenue Sharing. Das Pattern Two-Sided Market besagt einen indirekten Netzwer- keffekt: „Je mehr Nutzer der einen Gruppe sich auf der Plattform versammeln, desto attraktiver wird diese für andere Gruppen und umgekehrt.“ [2, p. 334] Dieses Modell spiegelt sich bei Wikifolio wieder, insofern die Plattform Wikifolio die Anleger und die Tra- der einbindet: je mehr Anleger es gibt, desto mehr Geld wird in den Handelsstrategien der Trader investiert. Umgekehrt ist es auch eine Win-Win-Situation: je mehr Trader ihre Wikifolios ver- öffentlichen, desto mehr Wahlmöglichkeiten haben die Anleger zu investieren. Die Plattform Wikifolio steuert die beiden Grup- pen, indem z.B. die technischen Methoden zur Transparenz ein- gesetzt werden und der Handelsprozess vereinfacht wird, um möglichst den obengenannten indirekten Netzwerkeffekt zu errei- chen.
  • 16. 13 Abbildung 6.1: Wikifolio Snack Content 5 Annahmen und offene Fragen Die Identität der Trader wird zwar mit dem Personalausweis von Wikifolio geprüft, aber die Erfahrungen und die Fähigkeiten von den Tradern an der Börse werden nicht oder nur in eingeschränk- tem Maß von Wikifolio geprüft. Es bleibt noch abzuwarten, ob sich Schwindel verhindern lässt, indem alle Transaktionen und Wertentwicklung von Anfang an für Öffentlichkeit transparent sind. Außerdem ist die Partnerbank Lang & Schwarz die einzige Bank, die Zertifikate von Wikifolios emittiert. Dieser Umstand erinnert an die Lehman-Pleite, bei der die Anleger alle Eier in ei- nem Korb legten und einen tragischen Verlust hinnehmen muss- ten. Darüber hinaus kann man nicht wissen, ob der Trader auf ei- gene Rechnung Insidergeschäft betreibt. Dafür sei doch die Wahr- scheinlichkeit groß, dass die Wertpapieraufsicht die unnormale Kursbewegung durch die Transparenz schnell bemerke. Außer- dem ist der Kunden-Service vom Wikifolio nur zwischen 9:00 und 17:00 Uhr erreichbar. Aber das Handeln bei Wikifolio kann zu jeder Zeit getätigt werden und Kunden-Service kann benötigt werden. Nicht zuletzt ist die IT-Sicherheit von Wikifolio zu kriti- sieren. Ein Benachrichtigungsservice zu der verdächtigen Aktivi- tät wäre sinnvoll. 6 Snack Content [3] In unserem Snack Content zeigt sich eine Szene, in der Lisa sich als eine Lehrerin in der Freizeit für Börse interessiert und kein Kapital hat, um ihre Handelsideen zu verwirklichen. Der Ange- stellte Felix hat ein Kapital und möchte sein Geld vernünftig in- vestieren. Jedoch hat er kein Fachwissen über die Börse. Wikifo- lio kann eben diese Pain von Lisa und Felix lösen, indem es ihnen eine freie und transparente Social-Trading-Plattform anbietet.
  • 17. 14 7 Business Model Innovation Wikifolio kann das Geschäftsmodell in folgender Hinsicht erwei- tern und verbessern. Zum einen hat Wikifolio stand heute einen Emittenten, die Lang & Schwarz Aktiengesellschaft. Im Grunde bietet Wikifolio ein Finanzprodukt des Emittenten an. Jedoch könnte Wikifolio durch weitere Emittenten ihr Angebot zukunfts- sicher und attraktiver gestalten. Trader können aktuell ihre eigene Strategie mit Kommentaren versehen um Anleger ihre Strategie zu erläutern. Jedoch gibt es keine Möglichkeit für den Anleger oder auch für andere Trader unter einer Strategie eine Diskussion zuführen. Das Angebot einer Diskussion kann ziemlich hilfreich für den Anleger sein um of- fene Fragen beantworten zulassen. Ein Austausch von Informati- onen und Erfahrungen wäre dabei auch eine Erweiterung die für Einsteiger sowie Experten einen Nutzen bieten würde. Durch ein Training der Trader und Anleger kann eine weitere In- novation auf der Plattform angeboten werden. Dieses Training kann sehr hilfreich für einen Neuling sein. Wir möchten Wikifolio raten, die Informationen besser zu ord- nen. Um an einzelne Informationen zu kommen muss man viele einzelne Seiten aufsuchen. Eine bessere Struktur der Informatio- nen ist für einen zukünftigen Wikifolio- Trader oder Anleger si- cherlich hilfreich.
  • 18. 15 8 Gesamtbewertung Das Geschäftsmodell von der Wikifolio AG setzt genau dort an, wo herkömmliche Banken zu teuer und intransparent sind. Es ist eine zukunftsweisende Alternative zum herkömmlichen Wertpa- piergeschäft. Die Plattform gehört zweifellos zu den interessan- testen Innovationen des Finanzmarkts seit 2012. Sie profitieren dabei von geringen Gebühren, einer mehr oder weniger maxima- len Transparenz und der Möglichkeit, aus der Erfahrung anderer nachhaltig zu profitieren. Mit einer persönlichen Handelsstrategie können Sie an die Börse gehen. Für den Anleger bietet die Plattform einen großen Vorteil. Als Anleger hat man Zugang zu vielfältigen Strategien. Der Anleger kann mit geringem Aufwand sowie geringem Kapital viel errei- chen, da diese Plattform neben einer Wikifolio-Suche mit vielen Filtern ein Ranking der Top Wikifolio Zertifikate anbietet. Au- ßerdem sind die Wikifolio-Zertifikate ohne weitere Kosten zu verursachen weitgehend besichert. Die Besicherung verringert das Emittenten Risiko aber schließt es nicht ganz aus. Auch für den Trader bietet Wikifolio eine gute Alternative, da der Trader innerhalb kürzester Zeit und ohne Kosten ein börsenno- tiertes Finanzprodukt auflegen kann. Der Trader profitiert von ei- nem Echtzeitkurs und kostenlosen Transaktionen. Jedoch ist die kleine Prämie (0-50%) im Verhältnis zu der Arbeit die ein Trader in seine Strategie (Wikifolio Zertifikate) steckt nicht ganz nach- vollziehbar. Wikifolio verdient an den Strategien der Trader mehr oder minimal gleichviel wie der Inhaber der Strategie. Im Allgemeinen kann man sagen, dass Social Trading ein Poten- tial besitzt mittel- und langfristig wie die sozialen Netzwerke ge- nutzt zu werden und damit ein Megatrend des 21. Jahrhunderts zu werden. Der Komfort auf wikifolio.com, mit dem jedermann voll- kommen anonym und kostenlos ein Top-Wikifolio ins eigene Portfolio legen kann, spricht für sich. Allerdings ist diese Art der Geldanlage etwas für intelligente Trader und Investoren.
  • 19. iii Abbildungsverzeichnis Abbildung 6.1: Wikifolio Snack Content [3] ............................13 Literaturverzeichnis [1] „Wikifolio,“ [Online]. Available: https://www.wikifolio.com/de/de/ueber- wikifolio/firmengeschichte. [Zugriff am 16 04 2018]. [2] O. F. K. C. M. Gassmann, Geschäftsmodelle entwickeln, 55 innovative Konzepte mit dem St. Galler Business Model Navigator, 2. Aufl. Hrsg., München: Hanser, 2017. [3] [Online]. Available: https://videos.mysimpleshow.com/7THawrlO8m .