Vortrag Fachtagung Nachhaltigkeit und Controlling, Juni 2017.
- Sustainable Development Goals
- Controlling von und für Nachhaltigkeit
- Konkrete Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen
und die potenzielle Rolle des Controlling
Controlling und Nachhaltigkeit - Zwischen hard facts und heart facts?
1. Controlling und Nachhaltigkeit
Zwischen Hard Facts und Heart Facts?
Fachtagung Nachhaltigkeit und Controlling
22. Juni 2017, München
Daniel Ette : daniel.ette[at]denkwen.de :
www.denkwen.de
2. Daniel Ette | Juni 2017 2
Der Kopf hinter DENKWENDE
Mainau : Energie- und
Klimaschutzmanagement
Gemeinwohlökonomie
Social
Entrepreneurship
Vernetzer
3. Daniel Ette | Juni 2017 3
DENKWENDE
Seminare | Vorträge |
Workshops
Nachhaltigkeits-controlling
Corporate Responsibility Veröffentlichungen
Postwachstum und
Stadtentwicklung
4. Daniel Ette | Juni 2017 4http://digitalsynopsis.com/inspiration/60-public-service-announcements-social-issue-ads/
5. Daniel Ette | Juni 2017 5
Was ist die Herausforderung?
----
Weiter wie
bisher
Kein Problem
Daten
Soziale und
umwelt-
bezogene Daten
erheben
Wandel
Bewusstsein
für ökologische
und soziale
Themen
6. Daniel Ette | Juni 2017 6
Nachhaltigkeit & Controlling
Nachhaltige Entwicklung Controlling
Wirtschaft
Ökologie
Gesell-
schaft
Nachhaltig-
keit
Internationaler Controller Verein e.V., 2002.
7. Daniel Ette | Juni 2017 7
Nachhaltigkeitscontrolling
Controlling für NachhaltigkeitControlling von
Nachhaltigkeit
Controller als „Change Agent“ – Soft
Facts
• Stakeholder-Denken
• „Werte“-Transport
• Glaubwürdigkeit
Nachhaltigkeit = Aufrichtigkeit &
Chance
„Business Case“ –
Hard Facts
• „Rentiert“ sich
Nachhaltigkeit?
• Absatzsteigerung
• Gewinnmaximierung
Nachhaltigkeit = Mittel zum Zweck
8. Sustainable Development Goals | Global
Reporting Initiative | United Nations Global
Compact | ISO 14001 | ISO 50001 | ISO
26000 | Kostenstellenrechnung | erweiterte
Balanced Scorecard | Investitionsrichtlinien
| SA 8000 | ILO Kernarbeitsnormen |
Gemeinwohlbilanz | Umweltbilanz |
| Ökobilanz | Life Cycle Assessment |
Klimaanpassungsstrategien |
Kennzahlen | Materialflusskostenrechnung
Risikomanagement | UN-Klimaziele
9. Daniel Ette | Juni 2017 9http://digitalsynopsis.com/inspiration/60-public-service-announcements-social-issue-ads/
Business is a vital partner in achieving the
SDGs. Companies can contribute through
their core activities, and we ask companies
everywhere to assess their impact, set
ambitious goals and communicate
transparently about the results. Ban Ki-moon
10. Daniel Ette | Juni 2017 10http://digitalsynopsis.com/inspiration/60-public-service-announcements-social-issue-ads/
(Warum) sind
Nachhaltigkeits-ziele
wichtig für Sie?
11. Daniel Ette | Juni 2017 11
Kopfstand
Wie müsste eine Wirtschaft aussehen,
die NICHT nachhaltig ist?
12. Daniel Ette | Juni 2017 12
Kopfstand
flickr.com | Lisa Davis
Wie müsste eine Wirtschaft aussehen,
die NICHT nachhaltig ist?
13. Daniel Ette | Juni 2017 13
Kopfstand
flickr.com | Chris Jordan
Wie müsste eine Wirtschaft aussehen,
die NICHT nachhaltig ist?
14. Daniel Ette | Juni 2017 14
Verantwortung übernehmen
Betroffenheit bestimmter Geschäftsfelder, Märkte
und Branchen
Identifikation zukünftiger Geschäftsfelder und
Produkte
Econsense | Fountain Park | SDG Compass
(Warum) sind Nachhaltigkeitsziele wichtig für Sie?
15. Daniel Ette | Juni 2017 15
(Warum) sind Nachhaltigkeitsziele wichtig für Sie?
Risikomanagement: Stakeholdererwartungen +
politische Entwicklungen
Ableitung von Entwicklungs-, Produkt- und
Investitionsstrategien
Definition damit verbundener Ziele und Indikatoren
Econsense | Fountain Park | SDG Compass
16. Daniel Ette | Juni 2017 16
The Global Goals for Sustainable Development
17. Daniel Ette | Juni 2017 17
Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie
Indikator 7.3.1
Bezeichnung Bevölkerung mit grundlegender Abhängigkeit
von sauberen Kraftstoffen und Technologien
Kennzahl in % Anteil der Bevölkerung
Vorschlag für
Sie
Anteil der Standorte etc., die erneuerbar
versorgt werden /
Anteil Investitionen in erneuerbare Projekte
18. Daniel Ette | Juni 2017 18
Investitionsrichtlinien
1. Was ist eine nachhaltige Investition und was sind die
Ziele?
Gewinn mit nachhaltigen Aktionen
Wasser -x%, CO2,Abfall, Arbeitssicherheit
Positiver Effekt auf mindestens ein Ziel; kein negativer Effekt auf die Ziele
2. Andersbehandlung nachhaltiger Investitionen?
3. Wann wird auf nachhaltige Aspekte geprüft?
Wenn Investition als „grün“ deklariert wird
Bei Vermutung negativer oder positiver ökologischer & sozialer Effekte
Ab Schwellenwert
19. Daniel Ette | Juni 2017 19
Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit &
Wirtschaftswachstum
Indikator 8.4.1
Bezeichnung Rohstoff-Fußabdruck (material footprint)
Kennzahl in
t / GDP
Rohstoffverbrauch (abiotisch und biotisches
Material)
Vorschlag für
Sie
Ressourceneinsatz / abgesetztes Produkt
24. Daniel Ette | Juni 2017 24
Ziel 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
Indikator 9.4.1
Bezeichnung CO2-Emissionen
Kennzahl in
g / €
CO2-Emissionen pro Wertschöpfungseinheit
Vorschlag für
Sie
CO2-Emissionen / abgesetztes Produkt
25. Daniel Ette | Juni 2017 25
Resilienz
Standortpolitik
Wertschöpfungsketten
Geschäftsmodell
26. Daniel Ette | Juni 2017 26
Ziel 13: Klimamaßnahmen
Indikator 13.2.1
Bezeichnung Klimaanpassung
Kennzahl -----
Vorschlag für
Sie
Klimaanpassungsstrategie?
28. Daniel Ette | Juni 2017 28
Von groß nach klein
Sustainable Development Goals
Globale Klimaziele
Deutsche
Nachhaltigkeitsstrategie
Gemeinwohl-Bilanz
DNK
NH-Berichte
(GRI…)
CO
30. Daniel Ette | Juni 2017 30
Rohmaterial Liefe-rant
Inbound
Logistik
Inhouse Vertrieb Nutzung
SDG Compass
Von guten und schlechten Einflüssen
Increasing positive Impact
Minimizing negative Impact
SDG13
Klima
SDG8
Ressourcen
SDG9
CO2
31. Daniel Ette | Juni 2017 31SDG Compass,
Wie zu Zielen kommen?
32. Daniel Ette | Juni 2017 32
Kennzahlen
GRI KPIs for ESG Dt. Nachhaltigkeitskodex
Relevante Kennzahlen woher?
33. Bedeutung für die Organisation
BedeutungfürdieStakeholder
Auswirkung auf die Gemeinschaft
CO2
Produktsicherheit
HOCHMITTELNIEDRIG
Wohlergehen
der Mitarbeiter
Wasser
Fairer Wettbewerb
Öko-Effizienz
Korruption
Bildung
Diversität
Nachhaltiger Konsum
Kunst & Kultur
Armut
Laasch & Conaway, 2014.
Wesentliche Themen für das Unternehmen
und für die Stakeholder? Welches Thema
ist für welche Stakeholdergruppe wichtig?
Welche Themen werden schon bearbeitet?
Welche davon werden gesteuert? (KPIs?)
Welche davon werden intern & extern
kommuniziert?
Welche sollten zusätzlich gesteuert
werden?
Wie sollen diese Themen gesteuert
werden?
KPIs nach Wesentlichkeit gewichten
Wesentlichkeitsanalyse
34. Daniel Ette | Juni 2017 34Hansgrohe SE, 2012 Green Controlling Preis.
Auf allen Ebenen
35. Daniel Ette | Juni 2017 35
Vorgehensweise
Daten erheben
Welche Daten gibt es & wo gibt es die Daten?
Wie verlässlich sind die Daten?
Welche Daten werden benötigt & verstanden?
Akzeptanz bei Führungskräften und
Mitarbeitern erlangen und erhalten
Einbeziehung der Mitarbeiter*innen
Feedback
Steuerung der Nachhaltigkeit
Botschaften
Unfälle
kWh
Umsatz
Nachhaltigkeits-
controlling
38. Daniel Ette | Juni 2017 38
Rolle des Controllings
Inhaltliches
Grundgerüst
Operationa-
lisierung der
Ziele
Methoden
Rollen-
verständnis
Kritische
Reflektion des
Handelns
3 Dimensionen
der
Nachhaltigkeit
Werte leben
Nachhaltigkeits-treiber
in der Rolle als
Business Partner
Schlüsselrolle
39. Daniel Ette | Juni 2017 39
Anforderungen an Nachhaltigkeitscontrolling
Gewinnmaximierung ≠ einziges Ziel
Stakeholder-Identifizierung: nicht nur die mächtigen Stakeholder berücksichtigen
Holistisches Controlling-Konzept:
Transparenz über
Interne & externe Faktoren
Alle 3 Bereiche der Triple Bottom Line
Das Konzept muss es dem Management ermöglichen:
das Unternehmen über KPIs zu steuern
Maßnahmen abzuleiten
Integration in existierende Systeme
Kritisch die gegenwärtige Art der Geschäftstätigkeit hinterfragen
40. Daniel Ette | Juni 2017 40
Anforderungen an die Person
im Sinne der Triple Bottom Line objektiv sein
Verantwortung übernehmen
kritisch den Status Quo hinterfragen
„Wandel“ initiieren
selbstkritisch sein
vertrauenswürdiges Vorbild und Change Agent sein
sich im Klaren darüber sein
dass nicht nur neue Tools gebraucht werden
sondern das Verhalten selbst sich ändern sollte
wissen, dass Menschen im Mittelpunkt aller Tätigkeiten stehen
ein grundlegendes Verständnis für Dilemmas haben
im Sinne der Triple Bottom Line denken
Eine Controllerin / ein Controller sollte…..
Ette, 2015.
41. Daniel Ette | Juni 2017 41
Verantwortungsvolles Controlling
Ette, 2015.
Nachhaltigkeit im Controlling
Nachhaltigkeits-controlling
Strategisches
Controlling
Operatives
Controlling
Produktions-, Investitions-
Controlling etc.
Klassisches Controlling
42. Daniel Ette | Juni 2017 42
Nachhaltigkeit durch Kommunikation
1. Existierende Berichte für das Management nutzen
2. Regelmäßiges Update für die Belegschaft zur
Bewusstseinsbildung
3. Regelmäßiges Update aller anderen Stakeholder über die
Nachhaltigkeitsinitiativen
An wen kommunizieren? Wie?
43. Daniel Ette | Juni 2017 43
2. Update der Belegschaft
Emotionale Einbindung der Belegschaft
„Übersetzung“ der Daten – Werte verständlich machen
150.000 Liter
ca. 100 Badewannen
Kosten?
3.500 Tonnen CO2
Jahres-Emissionen von
ca. 1.500 Mittelklassefahrzeugen
Kosten?
100 x
1.500 x
44. Daniel Ette | Juni 2017 44
3. Update der restlichen Stakeholder
Öffentliche Maßnahmenverfolgung
45. Daniel Ette | Juni 2017 45
Entscheidungsfindung „HandsOn“
Mache Nachhaltigkeit zu einem Thema!:
Shared Value Estimation
Wirtschaft
Ökologie
Gesell-
schaft
4
1
2
3
1
2
3
1
2
3
Ette, 2015, auf Basis Barbier, 1987.
46. Daniel Ette | Juni 2017 46
„Diese Agenda ist sehr
ambitioniert. Es geht um nicht
weniger als um alles. Um die
Menschen der Erde, um den
Wohlstand in Frieden, eine
neue globale Partnerschaft.“
Bundesminister Peter Altmaier, Chef des Bundeskanzleramtes, Berlin, 29. Oktober 2015.
51. Datenbasis
Welche Datenquellen stehen Ihnen zur Verfügung?
Welche nachhaltigkeitsbezogenen Datenquellen/-
systeme kennen Sie?
52. Datenbasis – einige Fragen…
Frage Ja Nein
BenötigteDaten
Haben Sie Scope & Boundary für Ihr Nachhaltigkeitscontrolling definiert?
Wurde geklärt, welche Stakeholder bzgl. verantwortungsvoller Entscheidungen in den
Entscheidungsfindungsprozess miteinbezogen werden sollen?
Wurde definiert, welche wesentlichen Zielinhalten relevant sind und wlche KPIs diese
reflektieren könnten?
Wurde das Team gebildet, um die Triple Bottom Line-Datenbasis zu etablieren (IT, Logistik,…)?
Daten(innerhalbder
Organisation
vorhanden)
Haben Sie mit Ihren Controllingkollegen geklärt, welche Daten bereits verfügbar sind, z.B. in
Business Intelligence Systemen?
Haben Sie sich mit allen Bereichsleitern besprochen, um zu klären, ob Daten verfügbar sind,
von denen das Controlling nichts weiß? (z.B. Fluktionsraten in der Personalabteilung…)
Haben Sie mit Ihrer IT-Abteilung geklärt, welche Daten aktuell in automatisierten Berichten
genutzt werden?
Haben Sie mit Ihrer IT-Abteilung geklärt, welche Daten aktuell verfügbar sind, aber nicht in
automatisierten Berichten genutzt werden?
Vorhandene
externeDaten
Stehen Ihre Einkaus-/Logistikabteilung Daten von Zulieferern zur Verfügung? (z.B. ökologische
Daten)
Würden Ihre Zulieferer Ihnen ökologische und soziale Daten zur Verfügung stellen?
Haben Sie bereits danach gefragt?
Wie könnten Ihnen diese Daten zur Verfügung gestellt werden? (Excel, IT-Systeme….)
Aufbaueiner
integrierten
Datenbasis
Wurde geklärt, welche Systeme aktuell genutzt werden und welche genutzt werden könnten?
(Excel, BI-Systeme, ERP-Software, Clouds…)
Wurde geklärt, welche Personen und Abteilungen in das Projekt integriert werden sollten?
Wurde im Team abgestimmt, mit welchen Wesentlichkeitsaspekten gestartet werden soll?
(Emissionen, Menschenrechtsverletzungen….)
Ette, 2015.
56. Carbon Accounting / Carbon Footprint
Erfassung von CO2 und anderen Treibhausgasemissionen
ISO 14064 – Treibhausgasbilanzierung
Greenhouse Gas Protocol Corporate Standard (GHG Protocol) von WRI und WBCSD:
- Scopes 1-3
- Anlehnung an Prinzipien der finanziellen Rechnungslegung
Carbon Footprint: Menge an CO2-Äquivalenten, die innerhalb des Produktlebenszykluses oder
innerhalb eines Unternehmens entsteht
Übersicht:
Zielsetzung:
Erstellung einer CO2-Bilanz
Management der Emissionen (Risiken / Chancen)
Reduzierung der Ausstöße
Öffentliche Berichterstattung
Gesetzliche Bestimmungen
57. GHG Corporate Standard
… operationale Grenzen – Scopes
Scope 1
Direkte GHG-
Emissionen
Verbrennung in eigenen
Kesseln, Boilern,
Fahrzeugen…
chemische Produktion
Konkret:
Eingekauftes Gas
Eingekauftes Heizöl
Eigener Fuhrpark
Energie-, Wärme-,
Dampfproduktion
physikalische oder chemische
Verarbeitung
Flüchtige Emissionen
Scope 2
Elektrische
indirekte GHG-
Emissionen
Konkret:
Eingekaufte Elektrizität
Scope 3
Andere
indirekte GHG-
Emissionen
Konkret:
Produktion der Zulieferer
Transport
- eingekaufter Materialien
- verkaufter Produkte
- von Müll
Geschäftsreisen/Arbeitsweg
der Mitarbeiter
Nutzung & Entsorgung
verkaufter
Produkte/Dienstleistungen
Müllbeseitigung….
Konsequenz der Unternehmensaktivitäten
Quellen liegen bei anderen Unternehmen
58. GHG Corporate Standard
… operationale Grenzen – Scopes
GHG Protocol Corporate Value Chain Standard, 2011, S. 31
Hinweis der Redaktion
Dazu gehört aber auch:
Energieeffizienz
Können wir Produkte / Prozesse / DL anbieten, um erneuerbare zu unterstützen?
Unabhängigkeit von externer Energieversorgung
Umschichtung der Investitionen in erneuerbare Banken, SH, etc werden verstärkt auf die Art der Investitionen schauen Stichwort „Divestment“